Django rechnet ab: Der Westerwelle der Nationalmannschaft

Django Asül, Komiker und Kabarettist, kommentiert einmal wöchentlich das Geschehen beim FC Bayern. Mehr über ihn unter: www.django-asuel.de
von  Abendzeitung
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MÜNCHEN - Django Asül, Komiker und Kabarettist, kommentiert einmal wöchentlich das Geschehen beim FC Bayern. Mehr über ihn unter: www.django-asuel.de

Farbdiskussionen dominieren derzeit den deutschen Fußball. Erst ging es nur um die Unterhosenfarbe bei Robben. Dann machte sich van Gaal lustig über bunte Fußballschuhe und verglich sie mit Damenschuhwerk.

Aber den Vogel schießt jetzt eindeutig der DFB ab. Denn Herrn Zwanziger wurde es zu bunt mit dem kongenialen Ein-Mann-Duo Oliver Bierhoff! Und das zeigt einmal mehr, wie antiquiert die Gedankenwelt beim DFB ist. Schließlich ist Bierhoff so was wie der Guido Westerwelle der Nationalmannschaft. Und was der Teammanager fordert, ist eigentlich nichts Anrüchiges: Er will mehr Geld, weil er Bierhoff ist. Er will mehr Macht, weil er Bierhoff ist. Und er will das alleinige Sagen beim DFB, weil er Bierhoff ist. Vor allem will er Sammers Aktionsradius gewaltig einschränken, weil (was wenige scheinbar bisher wussten) Sammer weder Bierhoff ist noch wie Bierhoff werden will.

Alles in allem also höchst vernünftige Forderungen von Bierhoff. Eigentlich gibt es viel zu wenig solcher adretter Männer, die bei all ihrem Tun auf Eigennutz und Selbstdarstellung verzichten. Bleibt zu hoffen, dass der DFB diese Selbstlosigkeit nicht zu spät erkennt. Und natürlich honoriert.

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