Django rechnet ab: Das Reh muss ins Regal

Django Asül, Komiker und Kabarettist, kommentiert hier einmal wöchentlich das Geschehen beim FC Bayern. Mehr über ihn: www.django-asuel.de
von  Abendzeitung
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Django Asül, Komiker und Kabarettist, kommentiert hier einmal wöchentlich das Geschehen beim FC Bayern. Mehr über ihn: www.django-asuel.de

Vor dem Juxspiel mit Schweden flogen dem DFB die Bambis um die Ohren wie noch nie. DFB-Insassen mussten sich schon wegducken, um nicht auch noch einen abzukriegen. Es spricht auch nichts dagegen, dass der DFB auch was davon hat, wenn sich die Familie Burda jährlich im TV selber feiert. Die wichtigste Erkenntnis aus dieser Preisorgie: Es geht nicht mehr um Leistung.

So durfte Löw ein Blechreh abstauben, weil die DFB-Elf bei der WM zwar keinen Blumentopf gewann, aber für Gaudi auf dem Rasen sorgte. Das stimmt zuversichtlich in einer Welt, in der der Leistungsdruck immer mehr zunimmt. Kommende Fußballergenerationen sollten das verinnerlichen. Nicht das Runde muss ins Eckige, wie man bisher annahm. Sondern das Reh muss ins Regal.

Dass Mesut Özil mehrere Anläufe benötigte, um seinem Chef zu laudatieren, mag dem Respekt geschuldet sein. Oder der Real-Spieler war einfach verdattert, weil er selber geehrt wurde und den Grund nicht so recht kapierte. Für Integration wurde Özil ausgezeichnet. Also im Prinzip dafür, dass er Türke ist. Man kann von dieser Burda-Party halten, was man will. Aber ihr subtiler Humor ist große Klasse. Das verdient mindestens den Bronzenen Hirschen.

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