Diskussion um Alonso, Lewandowski & Co.: Pep genervt
Bayern will nach seinem durchwachsenen Auftritt in der Champions League in der Liga wieder in die Spur kommen. Auf seine Sorgenkinder wird Pep Guardiola dieser Tage ungern angesprochen.
München – Mit Hingabe referierte Pep Guardiola über Fußball und seine Philosophie - doch bei Nachfragen bezüglich diverser Probleme in seinem Kader verzog der Spanier mehrmals leicht genervt das Gesicht. Der Trainer des FC Bayern München verspürte einen Tag vor dem Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim SC Paderborn wenig Lust, über Robert Lewandowski, Bastian Schweinsteiger oder Xabi Alonso zu diskutieren.
Vielmehr verteidigte der Spanier nach der Nullnummer in der Champions League bei Schachtjor Donezk wieder einmal seine ständigen Wechsel in Bezug auf die Ausrichtung - vor allem aber seine Personalauswahl.
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"Wenn Lewandowski nicht spielt, ist es ein Problem mit Lewandowski. Wenn Götze nicht spielt, ist es ein Problem mit Götze", sagte Guardiola. Und bei Thomas Müller, Arjen Robben und Franck Ribéry verhalte es sich genau gleich. "Ich habe fünf Topspieler, wenn wir nicht 4:0 gewinnen, gibt es immer ein Problem", ergänzte der 44-Jährige.
Der Luxus-Kader der Bayern birgt in der Tat Brisanz. Zumal Thiago wohl schon in zwei, drei Wochen mit der Mannschaft trainieren kann. Auch Kapitän Philipp Lahm und Javi Martínez stehen bald wieder zur Verfügung, was die Konkurrenzsituation weiter verschärft.
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Doch dies scheint Guardiola nicht zu stören. "Umso mehr Spieler wir mit dieser Qualität haben, umso besser ist es. Sie können uns helfen." Dies sei eben der Weg des FC Bayern, und bis jetzt "haben wir es überragend gemacht". Dass der Start ins Jahr 2015 abgesehen vom glanzvollen 8:0 gegen Hamburg eher durchwachsen war, blendet Guardiola aus.
Genauso wiegelte er am Freitag ab, als es um das Duo Schweinsteiger/Alonso ging. Wenn beide in den letzten Wochen zusammen auf dem Platz standen, wirkte vor allem Weltmeister Schweinsteiger gehemmt. Aber auch Alonso agierte nicht so dominant wie noch in der Hinrunde. "Beide können da unbedingt spielen. Beide sind intelligent", betonte Guardiola jedoch.
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Dass Alonso in der Königsklasse im Rückspiel gegen Donezk gesperrt ist, spielt in Guardiolas Überlegungen für Paderborn keine Rolle. "Das ist egal. Ich denke nicht an Schachtjor, das Wichtigste ist Paderborn, da werde ich die beste Mannschaft aufbieten. Das ist ein gefährlicher Gegner", sagte der Bayern-Trainer. Überhaupt denke er "nur an dieses Spiel, das will ich gewinnen. Vielleicht ist nächsten Monat ein anderer Trainer da." Da musste Guardiola aber selbst schmunzeln.
Mit großem Respekt begegnet indes Paderborns Trainer André Breitenreiter den Bayern. "Bayern wird Meister", sagte er dem Münchner Merkur und fügte an: "Weltbeste Mannschaft, weltbester Trainer, weltbester Verein."