Diese Probleme muss der FC Bayern in den USA lösen

München - Bayern-Trainer Niko Kovac kam am Montagmorgen ganz cool mit schwarzer Sonnenbrille zum Hochsicherheits-Terminal 1F am Münchner Flughafen – und auch der Vorstandsboss war bestens gelaunt. "Die Mission Possible startet jetzt!", sagte Karl-Heinz Rummenigge vor dem Einsteigen in die Chartermaschine QR 7541 Richtung Los Angeles laut und voller Vorfreude auf den Trip.

Die US-Tour des FC Bayern hat begonnen, bis zur Rückkehr am 24. Juli wird der rund 170 Personen große Tross auch in den Städten Houston und Kansas City Halt machen.
FC Bayern trifft auf FC Arsenal, Real Madrid und AC Mailand
Perfekt verlief der Start am Montag nicht: Wegen einer Sicherheitsüberprüfung mit Spürhunden am Check-in hoben die Bayern und ihre 25 Edelfans (Selbstzahler!) mit einstündiger Verspätung ab.
"Man ist in einer Aufbruchstimmung", sagte Thomas Müller, nach einer Woche Training sei es "schön, dass jetzt was passiert". Bayern trifft in drei hochkarätigen Testspielen auf den FC Arsenal, Real Madrid und den AC Mailand. "Die Reise wird sicher auch anstrengend", ergänzte Müller, "und hält eventuell ein paar Abenteuer bereit." Das erste bereits an diesem Dienstag, wenn die Bayern das private Anwesen von "Terminator" und Ex-Gouverneur Arnold Schwarzenegger in L.A. besuchen.

Nicht nur deshalb wird die Reise eine Kraftprobe für Coach Kovac und sein Team.
Die AZ erklärt die Herausforderungen:
Das Team fit bekommen
Etwa zwölf Stunden dauerte der Flug nach L.A., die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt neun Stunden. Kovac sprach deshalb von "erschwerten Bedingungen" in der Vorbereitung. Neben den drei Spielen stehen ja auch noch Marketingtermine und Trainingseinheiten an.
"Alle Trainer, die in den letzten Jahren bei uns gearbeitet haben, haben da mitgespielt. Es ist wichtig, dass man die Reise ganz einfach so akzeptiert, wie sie ist", stellte Rummenigge klar: "Das ist alternativlos." Nach der Rückkehr habe man noch "drei Wochen Zeit, uns auf die Bundesliga vorzubereiten, es gibt noch ein Trainingslager am Tegernsee, dementsprechend sehe ich da kein großes Problem." Doch auch Bayerns Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt hat Bedenken. "Das wird eine Höchstbelastung. Die Spieler müssen sich gut pflegen lassen, viel schlafen, viel trinken", sagte "Mull", der von fünf Masseuren, einem Internisten und einem Orthopäden in die USA begleitet wird.
Den Kader planen
Hasan Salihamidzic hat die Reise nicht mit angetreten, der Sportdirektor kümmert sich von München aus um Verstärkungen für die kommende Saison. Kovac wird deshalb nicht nur mit Trainingseinheiten und Testspielen beschäftigt sein, sondern auch Kontakt zu Brazzo halten, um über mögliche Transfers zu sprechen. Ein Fulltime-Job.
Die Neuzugänge integrieren
Rekordeinkauf Lucas Hernández setzt seine Reha an der Säbener Straße fort, in den USA sind nur die Neuzugänge Fiete Arp und Benjamin Pavard dabei. Speziell bei Pavard stellt sich die Frage, ob Kovac mit ihm in der Innenverteidigung oder auf der rechten Abwehrseite plant. Die Spiele gegen Arsenal und Co. werden erste Hinweise geben.
Den Kontakt zu den Stars verbessern
In der vergangenen Saison war das Verhältnis einiger Stars zu Kovac nicht das beste, auch deshalb wurde Hansi Flick als Assistent und Schlichter verpflichtet. Das neue Trainerteam muss sich einspielen.
Den Nachwuchs fördern
Gleich acht Nachwuchsspieler hat Kovac nominiert, um bei den Testspielen "viel rotieren zu können". Doch die jungen Burschen sollen auch die Chance bekommen, sich für den Profikader zu empfehlen. "Drei bis vier" Youngster will Kovac ja künftig in seinem Team haben. Das Casting beginnt jetzt.
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