Diese fünf Stars müssen sich jetzt beweisen
München - Es wird wieder ernst für die Triple-Sieger: Am Freitag ist der FC Bayern mit dem ersten Mannschaftstraining richtig in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet, in nur einer Woche steht gegen den FC Schalke der Auftakt in die Bundesliga an.
Für die Bayern-Stars, die vor gerade einmal zweieinhalb Wochen in Lissabon den historischen Triple-Sieg feiern durften, geht es nun wieder von Null los. "Wir haben Ziele erreicht, die wir erreichen wollten. Wir haben auch gefeiert - aber jetzt ist es vorbei", meinte Trainer Hansi Flick zuletzt: "Jetzt müssen wir schauen, dass wir uns auf die neuen Ziele fokussieren."
Um auch in der kommenden Spielzeit um sämtliche Titel mitspielen zu können, sind alle Spieler im Kader gefordert. Wettbewerbsübergreifend kommen auf die Bayern insgesamt bis zu 54 Spiele zu - um regelmäßige Rotation wird Hansi Flick nicht umhinkommen.
Die Vielzahl an Spielen bietet einigen Stars allerdings auch die Möglichkeit, sich mit guten Leistungen zu beweisen. Ein Überblick:
Lucas Hernández

Die vergangenen eineinhalb Jahre waren für Lucas Hernández in sportlicher Hinsicht zum Vergessen. Bereits bei seiner Verpflichtung war eine Innenbandverletzung diagnostiziert worden, die ihn bis weit in die Vorbereitung hinein zum Zusehen zwang. Im Oktober, noch bevor der Weltmeister von 2018 seine Top-Form wiedererreicht hatte, setzte ihn ein Innenbandriss im Sprunggelenk über Monate hinweg außer Gefecht. In seiner Premierensaison für die Bayern kam der Rekordeinkauf auf gerade einmal 25 Pflichtspiele, nachhaltig überzeugen konnte er nicht.
In der neuen Saison wird sich der 24-Jährige beweisen müssen, von einem Stammplatz ist er vorerst noch ein gutes Stück entfernt. Auf der linken Innenverteidigerposition ist David Alaba gesetzt, auf der Außenbahn hat sich Alphonso Davies festgespielt. Beide werden früher oder später Pausen brauchen, dann muss der 85-Millionen-Mann-liefern.
Niklas Süle

Auch Niklas Süle hatte in der vergangenen Spielzeit großes Verletzungspech. Im Oktober zog sich der Innenverteidiger beim Auswärtsspiel in Augsburg zum zweiten Mal in seiner Karriere einen Kreuzbandriss zu, der ihn bis August außer Gefecht setzte.
In der Zwischenzeit erlebte der eigentlich schon abgeschriebene Jérôme Boateng eine Renaissance und spielte sich mit starken Leistungen als Partner von David Alaba in der Innenverteidigung fest. In der neuen Saison ist es an Süle, seinen Stammplatz zurückzuerobern.
Corentin Tolisso

Wie Süle und Hernández hatte auch Corentin Tolisso in der Vergangenheit immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Wirklich überzeugen konnte der 26-Jährige, der 2017 für die damalige Rekordablöse von Olympique Lyon verpflichtet wurde, bisher lediglich in seiner ersten Saison.
Im Frühjahr stand daher über einen Verkauf des Weltmeisters von 2018 im Raum, mittlerweile ist ein Wechsel kein Thema mehr. In der neuen Saison muss der Franzose im hochkarätig besetzten Bayern-Mittelfeld um Spielzeit kämpfen und Druck auf das gesetzte Innenverteidiger-Duo Leon Goretzka und Joshua Kimmich machen.
Michael Cuisance

Die Verpflichtung von Michael Cuisance im Sommer vergangenen Jahres sorgte bei vielen Fans und Experten für Stirnrunzeln. Der Franzose hatte eine mehr als durchwachsene Spielzeit bei Borussia Mönchengladbach hinter sich und tat sich auch nach seinem Wechsel zu Bayern lange Zeit schwer.
In der Schlussphase der Saison steigerte sich der 21-Jährige aber deutlich, von Hansi Flick gab es sogar ein Sonderlob. Der technisch beschlagene Mittelfeldspieler gilt noch immer als absolutes Top-Talent - wenn er an den positiven Trend anknüpfen kann, wird er bei den Bayern durchaus eine Rolle spielen.
Kingsley Coman

In einer Übersicht mit den Spielern, die sich in der neuen Saison beweisen müssen, ausgerechnet den Namen des Spielers zu lesen, der die Bayern in Lissabon zum Henkelpott geköpft hat, mag zunächst vielleicht seltsam wirken. Kingsley Coman wird sich dennoch steigern müssen.
In Leroy Sané hat der Franzose einen hochkarätigen Konkurrenten an die Seite gestellt bekommen, der Königstransfer wird in der Hierarchie wohl zunächst über Coman stehen. Im Vergleich zu Sané und Serge Gnabry fehlt dem pfeilschnellen Coman insbesondere die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, auch aufgrund immer wiederkehrender Verletzungen konnte er sein volles Potenzial während seiner Bayern-Zeit außerdem nur selten konstant abrufen. Arbeitet er an diesen Schwächen, kann er den Sprung zum internationalen Top-Spieler schaffen und für die Bayern noch wertvoller werden.