Dienstags-Lotto beim FC Bayern: 10 aus 17

Nach dem 2:0 im Hinspiel wird Jupp Heynckes heute gegen Marseille wieder rotieren. Vier Spielern droht zudem eine Gelb-Sperre
München - Die ersten drei englischen Wochen sind geschafft, wahrscheinlich vier weitere stehen noch bevor. Und alle mit Endspiel-Charakter: in der Königsklasse gegen Marseille (nach dem 2:0–Hinspiel noch die leichteste Aufgabe) und dann wohl gegen Real Madrid sowie in der Liga gegen Borussia Dortmund. Logisch, dass der Trainer da rotieren lässt. Und so heißt Jupp Heynckes’ Aufstellungs-Lotto vor dem Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Olympique Marseille (20.45 Uhr, Allianz Arena, Sat1 und Sky live): 10 aus 17 - wenn man Stammkeeper Manuel Neuer bei der Rotation außen vor lässt. Heynckes sagt es so: „Ich werde eine kompetitive Mannschaft formieren, die gewisse Garantien hat, das Spiel zu gewinnen.”
17 Feldspieler stehen ihm zur Verfügung, manche mit mehr Kilometern in den Beinen, manche mit weniger. Nach Neuer die meisten Einsatzminuten in allen Wettbewerben samt DFB-Team hat der junge Holger Badstuber auf dem Buckel: 3973 Minuten in 45 Spielen – fast doppelt so viel wie der gesperrte Rekonvaleszent Bastian Schweinsteiger. Auch Jerome Boateng hat schon 3599 Wettkampfminuten auf dem Feld verbracht. Doch da Daniel van Buyten und Breno noch verletzt sind, hat Heynckes in der Innenverteidigung kaum Wechselmöglichkeiten. „Das wäre natürlich vorteilhaft, wenn wir auch da Alternativen hätten”, meinte der Trainer, „aber ich denke, dass Daniel van Buyten in dieser Saison nochmal eingreifen wird.” Ende der Woche beginnt der Belgier mit dem Lauftraining.
Im Mittelfeld heißen die Viel-Spieler Toni Kroos und Thomas Müller. Beide sind wie auch Boateng und Luiz Gustavo von einer Gelbsperre im sich abzeichnenden Halbfinal-Hinspiel gegen Madrid bedroht. Einfluss auf seine Aufstellung habe das jedoch nicht, sagte Heynckes: „Das habe ich im Laufe meine Karriere als Trainer nie berücksichtigt.” Zudem seien seine Spieler intelligent, aufmerksam und clever genug: „Die wissen, wie man ein gelbe Karte vermeidet.”
Seine Aufgabe sei es vielmehr, „zu erkennen, wer wann eine Pause braucht”. Beim 1:0 in Nürnberg ging sein Aufstellungs-Lotto (Contento und Pranjic statt Alaba und Ribéry) gerade eben so auf. Auch gegen Marseille wird der eine oder andere Prominente eine Verschnaufpause bekommen. Heynckes wirbt vorab um Verständnis: „Die Spieler müssen Vertrauen zu mir haben. Letztendlich sind alle Aktivitäten und Entscheidungen dahingehend, dass wir gemeinsam Erfolg haben.”