Die Super-Form der Bayern bringt vier Verlierer hervor
Der FC Bayern jagt weiter nach Rekorden, für viele Beobachter grenzt der Fußball unter Pep Guardiola an Perfektion. Was fast untergeht: Aktuell gibt es auch einige Bayern-Verlierer.
München - Am Abend in Frankfurt (20.30 Uhr Sky und im AZ-Liveticker) könnte es mal wieder so weit sein: Die Ersatzspieler des FC Bayern bekommen ihre Chance. Angesichts des Sieben-Punkte-Vorsprungs in der Liga und der aktuell hohen Belastung mit etlichen englischen Wochen wird Pep Guardiola gegen die Eintracht wohl rotieren - und einigen Stammspielern eine Pause geben.
Vor der Partie sagte der katalanische Coach, dass der aktuelle Bayern-Erfolg vor allem wegen der Harmonie im Kader möglich sei. "Wenn wir das bis zum Ende der Saison beibehalten, haben wir große Chancen auf Titel." Exemplarisch nannte Guardiola den kollektiven Jubel nach den Toren in Wolfsburg.
Klar, die Bayern schwimmen aktuell auf einer Erfolgswelle, die so manches persönliches Leiden verschluckt. Klar ist aber auch: Die Super-Form der Pep-Elf bringt derzeit vier große Verlierer hervor. Die AZ nennt sie.
Juan Bernat
Der kleine Spanier wird von Pep geschätzt, trotzdem muss er momentan meist zuschauen. David Alaba ist auf seine angestammte Position als Linksverteidiger zurückgekert, Bernat kommt nur dann zum Einsatz, wenn Alaba in der Innenverteidigung aushilft. In der vergangenen Saison hatte Bernat - weil Alaba lange verletzt fehlte - zur Stammelf gehört. Besonders in der Hinrunde konnte er überzeugen. Nun sitzt er oft draußen, kleinere Verletzungen verhindern den Formaufbau zusätzlich.
Rafinha
Den Einbürgerungstest hat der Brasilianer laut eigener Aussage "gut bestanden". Sportlich allerdings könnte es für Rafinha besser laufen. Zwar hat der 30-Jährige bereits zwölf, zum Teil kurze Einsätze in dieser Saison zu verbuchen, doch den Status der vergangenen Spielzeit als unverzichtbare Größe hat Rafinha eingebüßt. Das liegt - ähnlich wie bei Bernat - an Guardiolas Umstellung, Philipp Lahm nun wieder auf der rechten Seite einzusetzen. In Peps bester Formation würde Rafinha aktuell keinen Platz finden.
Sebastian Rode
Nach dem 3:0 in Darmstadt Ende September adelte Matthias Sammer den 25-Jährigen als "Mentalitätsmonster". Rode gibt immer alles, im Spiel genauso wie im Training, setzt die Stammkräfte damit unter Druck. Trotzdem reicht es für Rode bislang nur zu zwei Spielen in dieser Saison. In Joshua Kimmich und Arturo Vidal wurden zwei ein weitere hochveranlagte Spieler fürs zentrale Mittelfeld verpflichtet. Zudem schlägt sich Rode nun schon seit mehreren Wochen mit einer Sehnenreizung herum. Immerhin: Er hat das Training inzwischen wieder aufgenommen.
Medhi Benatia
Der Marokkaner war in der vergangenen Saison meist gesetzt, wenn sein Körper mitspielte. In dieser Spielzeit allerdings erst mit drei Einsätzen, seit Ende August hat er wegen Oberschenkelproblemen keine Partie mehr bestritten. Gegen Frankfurt dürfte er wieder im Kader stehen. Mit einem Stammplatz wird es für den 28-Jährigen auf Sicht aber schwer. Javi Martínez hat sich gerade zurück in die Startelf gekämpft, nähert sich seiner Bestform. Und an Jerome Boateng gibt es sowieso kein Vorbeikommen. Benatia wird sich mit der Jokerrolle begnügen müssen.