Die Stimmen zu Freigänger Breno
München - Lesen Sie hier die Stimmen von der eigens einberufenen Pressekonferenz mit Breno und Uli Hoeneß am Montagvormittag:
Ex-Bayern-Profi BRENO:
"Mir geht’s gut. Diese Zeit – 13 Monate im Gefängnis – war ganz hart für mich. Aber jetzt kann ich mit dem FC Bayern diese Resozialisierungsmaßnahme machen. Und ich hoffe, jetzt geht’s besser bei mir. Ich bedanke mich bei der JVA München, dem Ausländeramt und auch dem FC Bayern, dass sie mir diese Chance gegeben haben. Ich habe jetzt diese Chance, beim FC Bayern zu trainieren und fit zu werden. Ich hoffe, in ein paar Monaten kann ich normal trainieren. Mit meinem Knie habe ich Gott sei Dank keine Probleme mehr, keine Schmerzen. Ich brauche jetzt Krafttraining und dann wird hoffentlich alles in Ordnung. Jetzt kann ich wieder trainieren und später vielleicht wieder spielen. Das ist mein Traum."
Vorstandschef ULI HOENESS:
"Ich möchte ganz klar sagen, dass ich es toll finde, dass die Justizvollzugsanstalt und alle Behörden in München, die dafür zuständig sind – das sind die Ausländerbehörde und auch die Staatsanwaltschaft –, alle mitgeholfen haben, diese Möglichkeit für Breno zu schaffen. Er hat sich laut dem Anstaltsleiter Herrn Stumpf (Michael Stumpf, d. Red.) fantastisch verhalten, sich als Gefangener tadellos verhalten. Deswegen ist die JVA an uns herangetreten und wir haben gemeinsam mit unserer Nachwuchsabteilung – Wolfgang Dremmler hat dabei eine ganz entscheidende Rolle gespielt – alles getan, um Breno diese Chance zu geben. Mit der Möglichkeit, bei Bayern München mitzuarbeiten in der U23 – nicht nur im Trainerstab und der Verwaltung – bekommt er ja auch die Möglichkeit, sich körperlich fit zu machen. Körperlich fit für die Zeit danach. Er wird sehr wahrscheinlich nach Ende seiner Haft abgeschoben aus Deutschland und wird dann vorerst wahrscheinlich nicht mehr in Deutschland oder ganz Europa Fußball spielen können, auch wenn wir das noch nicht ganz genau wissen. Er wird sicherlich sehr wahrscheinlich versuchen, in Brasilien Fußball zu spielen, wenn die Zeit vorbei ist. Dass er dafür überhaupt die Voraussetzungen bekommt, sind wir allen, die dazu beigetragen haben, sehr dankbar.“
Leiter des Nachwuchszentrums WOLFGANG DREMMLER:
"Für uns als 'Junior Team' ist es nicht möglich, dass er für die U23 Fußball spielt. Er wird aber den Trainerstab verstärken. Ich bin davon überzeugt, dass er sich auf dem Platz, auf dem er früher großartige Leistungen gebracht hat, am wohlsten fühlt. Das ist die Intention in unserer Abteilung – dass er sich dort wieder manifestiert. Er muss mitarbeiten, er muss versuchen, den Kopf frei zu kriegen von dieser Knastmythologie. Wenn wir das geschafft haben, dass er wieder ein freier, lachender Mensch wird, ist das ein ganz, ganz großer Schritt. Ich habe mich gerade richtig gefreut, als er gelacht hat. Dann ist das auch ein ganz großer Schritt für den FC Bayern und allen voran für Uli Hoeneß, der wirklich Großartiges im Hintergrund geleistet hat. Das ist wirklich die Klasse des FC Bayern München."