Die Sabitzer-Wandlung: Was passiert, wenn Goretzka fit ist?

München - Marcel Sabitzer hält sich in der Öffentlichkeit zurück, er gibt nur ganz selten Interviews. Doch nach dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach machte der 28-jährige am Samstag in der Mixed Zone der Allianz Arena Halt und sprach über seine aktuelle Situation.
Ein klares Zeichen, dass es gerade besonders gut für Sabitzer läuft. Immerhin stand er in allen fünf Pflichtspielen dieser Saison in der Startelf.
Selbst eine Laimer-Verpflichtung wäre kein Wechselgrund für Sabitzer gewesen
Dabei schien sogar ein Abschied in diesem Sommer möglich - nach nur einem Jahr beim FC Bayern. Doch für ihn habe es "keinen Moment gegeben", in dem er darüber nachgedacht habe, erklärte Sabitzer nun: "Es war gegen Ende der abgelaufenen Saison relativ klar, wie wir uns geäußert haben: Ich will mich hier durchbeißen, neu angreifen. Das war mein klares Ziel, das habe ich in jedem Training so umgesetzt."
Selbst eine Verpflichtung von RB Leipzigs Konrad Laimer (25), den Bayern-Trainer Julian Nagelsmann gern als "Pressingmaschine" nach München geholt hätte, wäre für Sabitzer kein Wechselgrund gewesen.
"Ich habe mich wirklich gar nicht damit beschäftigt", stellte er klar: "Das hätte meine Herangehensweise nicht verändert." Er wollte einfach nur gute Leistungen in der Vorbereitung zeigen und dafür sorgen, dass "dann der Trainer auch nicht wegschauen kann".
Das ist Sabitzer eindrucksvoll gelungen. An der Seite von Joshua Kimmich zeigte er im zentralen Mittelfeld in den bisherigen Partien ordentliche bis sehr gute Leistungen. Die Sabitzer-Wandlung.
Sabitzer hat seine Mitspieler überzeugt
"Wir ergänzen uns ganz gut", sagte Sabitzer zum harmonischen Zusammenspiel mit Kimmich: "Er kann sich nach vorne einschalten, ich halte ihm gerne den Rücken frei." In Abwesenheit von Leon Goretzka (27/Knie-Operation) hat sich Sabitzer einen Stammplatz erkämpft - und die Mitspieler überzeugt. "Er spielt aktuell eine sehr gute Rolle, ist stark in den Zweikämpfen", sagte Thomas Müller über Sabitzer: "Er ist sehr effektiv und ich glaube, dass er sich wohlfühlt."
Sabitzer hat wie viele andere Spieler eine Saison gebraucht, um so richtig bei Bayern anzukommen. "Wenn du schon mal ein Jahr hier warst, weißt du auch, wie dieser Laden hier läuft", erklärte er: "Dann kannst du Situationen besser einordnen und einschätzen." In München ist der Druck viel höher als zuvor in Leipzig, der Konkurrenzkampf größer. Damit hatte Sabitzer in seiner ersten Spielzeit Probleme, er kam bei 32 Einsätzen zu nur einem Tor und einer Vorlage, meist war er nur Joker. "Ich wusste, dass ich nicht viel zu verlieren habe, denn es ging ja nur besser", sagte Sabitzer und gab zu: "Ich musste mich erstmal bei Bayern zurechtfinden."

Selbstzweifel habe er allerdings nie gehabt, denn: "Ich bin immer überzeugt gewesen von dem, was ich kann. Das habe ich oft genug bewiesen. Und dann habe ich mich mit Selbstvertrauen zurückgekämpft." Spannend wird es nun, wenn Goretzka zurück in die Startelf drängt. Der deutsche Nationalspieler trainiert schon wieder mit der Mannschaft, er wird bereits am Mittwochabend im Pokal gegen Viktoria Köln sein Comeback im Kader geben.
Und dann ist da ja auch noch Ryan Gravenberch. Der 20-jährige Neuzugang von Ajax Amsterdam trainiert sehr gut, er wird wohl am Mittwoch im Pokalspiel bei Viktoria Köln eine Chance von Beginn an erhalten.