Die roten Frostschützer

Bayerns Kältekicker: Während Robben auf Strumpfhosen schwört, zieht van Bommel auch bei Minusgraden nur kurze Hemden an. Zu sehen im Heimspiel am Samstag in der Allianz Arena gegen den FSV Mainz.
von  Abendzeitung
Rote Jubeltraube - und immer freuen sich dieselben, hier Kapitän van Bommel mit Robben, Demichelis und Müller (v.l.).
Rote Jubeltraube - und immer freuen sich dieselben, hier Kapitän van Bommel mit Robben, Demichelis und Müller (v.l.). © dpa

MÜNCHEN - Bayerns Kältekicker: Während Robben auf Strumpfhosen schwört, zieht van Bommel auch bei Minusgraden nur kurze Hemden an. Zu sehen im Heimspiel am Samstag in der Allianz Arena gegen den FSV Mainz.

Die Vorhersage für München und Oberbayern: Am Samstagnachmittag um die null Grad, wolkig, gegen Nachmittag leichte Schneefälle möglich. Unangenehmes Fußballwetter. Für Zuschauer wie Akteure. Gut einpacken ist die Lösung. Oder den harten Mann mimen. Wie Mark van Bommel. Der Mann friert nicht – sieht man ihm zu, friert man selbst.

Ein wärmendes Langarmtrikot? Handschuhe? Gar Strumpfhosen wie Landsmann Arjen Robben? „Ich brauche das nicht“, sagt van Bommel. Und so werden sich die Fans am Samstag beim Heimspiel gegen den FSV Mainz (15.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) in der Allianz Arena wieder amüsieren über das unterschiedliche Outfit der Roten.

Alles wird geboten: Unerschrockene Kurzarmträger wie van Bommel bis hin zu nahezu ganzkörper-verpackter Fröstelkicker wie Robben. Dabei haben alle die freie Wahl, ob im Training oder Spiel. In der Kabine werden stets Plastikkisten mit allen möglichen Kleidungsstücken aufgebaut. Die Spieler können sich aus dem jeden Morgen frisch gewaschenen Sortiment bedienen: Socken, Thermo-Shirts, Unterhemden, Rollkragen-Pullis, Winterjacken (freilich nur fürs Training), dazu Handschuhe in rot oder schwarz sowie Mützen.

Was fehlt, holen sich die Spieler direkt beim Zeugwart. Die Mediziner und Physiotherapeuten weisen die Spieler auch daraufhin, besonders möglichst viel zum Schutz vor Erkältungen zu tragen. Es ist aber jedem selbst überlassen, was er braucht und was ihn behindert. „In den letzten Spielen, speziell in Bremen, war es fürchterlich kalt“, sagt Stürmer Mario Gomez, „in den ersten paar Minuten ist es auch nicht so angenehm, aber dann geht’s schon.“ Gomez selbst trägt ein Langarm-Shirt plus Handschuhe. Als harte Hunde (ohne Handschuhe und mit Kurzarmdress) gelten Ivica Olic, Daniel van Buyten und der Kapitän. „Ich erwärme mich an unserem Fußball“, sagt van Bommel und grinst.

In der Pause gibt es neben Elektrolyt-Getränken warmen Tee und die Aussicht auf eine schmerzfreie Heimfahrt. Die Kälteschock-Therapie mit Eiswasser in 1,50-m-hohen Tonnen zur besseren Muskelregeneration fällt im Winter aus. Da gehen die Spieler an der Säbener schon lieber in den Keller – ab in die Sauna.

Ein Gutes haben die Frostkicks dieser Tage – sind eine perfekte Vorbereitung auf die Winter-WM in Südafrika.

Patrick Strasser

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