Die Rekord-Bayern: Nicht nur Lewandowski ist für die neue Bestmarke verantwortlich

München - Thomas Müller machte vor der Preisverleihung des Ballon d'Or noch mal mächtig Werbung für seinen Teamkollegen Robert Lewandowski. "Lewy muss das Ding holen - fertig!", sagte Müller über die Gala am Montagabend in Paris, in die Lewandowski als Top-Favorit ging.
"Er hat's absolut verdient", ergänzte Müller, "da brauchen wir nicht zu diskutieren. Wenn ich sehe, was er nicht nur uns gibt, sondern auch mit der polnischen Nationalmannschaft macht - das ist deutlich schwieriger als in einem richtigen Topteam."
Lewandowski schon wieder mit beeindruckender Quote
Lewy, der Unersättliche. Beim 1:0-Sieg am Wochenende gegen Arminia Bielefeld blieb der 33-jährige Pole zwar tor- und glücklos, insgesamt ist seine Bilanz in dieser Saison mit 25 Treffern in 20 Pflichtspielen aber schon wieder grandios. Und es reichte ja auch so zum neuen Bundesliga-Rekord - dank Leroy Sanés Distanzschuss ins Arminia-Netz.
Mit 102 Toren im Kalenderjahr haben die Münchner so viele Bundesliga-Tore erzielt wie kein anderes Team je zuvor. Die bisherige Bestmarke hatte der 1. FC Köln gehalten (101 Tore im Jahr 1977). Die Rekord-Bayern. In den bisherigen 38 Bundesligapartien seit dem 3. Januar 2021 erzielten sie im Schnitt 2,68 Treffer pro Spiel. Und sie haben ja noch vier Partien bis zur Winterpause, gegen Dortmund, Mainz, Stuttgart und Wolfsburg, um ihren neuen Bestwert auszubauen. Ob es ein Rekord für die Ewigkeit wird?
FC Bayern mit der stärksten Offensive aller Zeiten?
Klar ist: Eine bessere Offensivreihe hatte der FC Bayern wohl noch nie - vor allem natürlich wegen Gigant Lewandowski. Von den 102 Treffern in der Liga gehen allein 38 auf sein Konto, 14 Mal traf er in 13 Partien dieser Saison. In der vergangenen Spielzeit knackte er zudem den "ewigen" Bundesliga-Rekord von Gerd Müller, Lewy schraubte die Marke auf 41 Treffer nach oben.
Trainer Julian Nagelsmann lobte die "unfassbare Haltung" des Angreifers zu seinem Beruf. "Er haut sich immer rein. Wenn er sich zurücklehnt, kommt er wieder hoch und macht einen Sit-up." Lewandowski sei schlicht "der beste Stürmer der Welt", meinte Vorstandschef Oliver Kahn.
Vorlagenkönig Müller schnappt sich neuen Rekord
Doch es gibt auch noch weitere Helden im Bayern-Kader, ohne die der neue Rekord nicht möglich gewesen wäre. Allen voran er: Thomas Müller. Der 32-Jährige bereitete den Sané-Treffer gegen Bielefeld vor, es war schon Müllers 21. Assist im Jahr 2021. In Europas Topligen ist kein Spieler besser als der Ur-Bayer.
Müller, der in seinem 396. Bundesligaspiel für Bayern mit Franz Beckenbauer gleichzog, reagierte nach Schlusspfiff bescheiden. Er profitiere davon, "dass es in der Mannschaft sehr viele Spieler gibt, die eine gute Abschlussstärke haben", sagte er: Für ihn selbst gehe es darum, "immer weiter zu machen. Und zwar nicht aus Verzweiflung, sondern aus Überzeugung. Es geht ja auch viel schief in einem solchen Spiel. Solche Assists gelingen nicht, wenn man beim ersten Fehlpass aufhört zu spielen."
Neben Müller trägt auch Sané entscheidend zum Bayern-Erfolg in dieser Saison bei, er war in der Liga schon an acht Toren direkt beteiligt. Serge Gnabry (sechs Treffer), Kingsley Coman (zwei) und Jamal Musiala (zwei Tore, drei Assists) dürfen sich hingegen noch ein bisschen steigern. Damit Bayern die Bestmarke weiter ausbaut.