Die Pep-Bayern: Tiki-Taka mit Doppel-Dusel

27 Spiele ungeschlagen, Vereinsrekord eingestellt: Bayern zeigt sich beim 1:0 in Frankfurt zwar schon verbessert im Vergleich zum Gladbach-Auftakt. Und dennoch: Restlos überzeugen können die Stars nicht
Patrick Strasser |
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FRANKFURT Eine Runde Beachvolleyball am Sonntag – eine feine Abwechslung. Strittige Entscheidungen klärten die Bayern-Profis auf dem Sandplatz an der Säbener Straße einfach untereinander. Ganz ohne Schiedsrichter.

Die Stimmung war prächtig, kein Wunder. Am Samstag hatten die Bayern ihr zweites Saisonspiel gewonnen. 1:0 in Frankfurt, zwei Siege, sechs Punkte und einen Vereinsrekord eingestellt. Wie 1989 ist man nun saisonübergreifend seit 27 Spielen in Folge ungeschlagen. Dazu kommt: In den vergangenen 39 Partien hat Bayern immer getroffen. Schön – und tatsächlich gut. Weil: besser. Im Vergleich zum Auftakt gegen Gladbach wirkten die Bayern unter Trainer Pep Guardiola organisierter, kompakter, vorsichtiger. Der Hasardeur-Stil wurde eingedämpft. Ballkontrolle war das oberste Gebot. In Halbzeit eins, vor allem beim Treffer (13.) von Mandzukic nach der Vorbereitung von Lahm und Müller, sah dies nach Tiki-Taka aus, ganz nah am Vorbild FC Barcelona. Fast 70 Prozent Ballbesitz, eine überragende Passgenauigkeit von 88 Prozent, 17 Schüsse aufs Tor.

„Ich bin glücklich, zu 100 Prozent zufrieden”, meinte Guardiola. Und Kroos sagte: „Wir waren deutlich besser, vor allem bei Ballverlusten vorne konnten wir die Konter besser kontrollieren. Wir haben viel weniger zugelassen als letzte Woche gegen Gladbach. Das war eine Steigerung im Defensivverhalten.”
Doch zum Tiki-Taka kam der Doppel-Dusel.

Dusel Nummer eins: Nach einem Kopfball von Frankfurts Flum aufs lange Eck köpft Meier trotz Bedrängnis ein (42.). Schiedsrichter Peter Gagelmann gibt den Treffer nicht – Abseits. Es geht um Millimeter. Eintracht-Sportdirektor Hübner tobte: „Das war niemals Abseits!” Ex-Referee Markus Merk bei „Sky”: „Es ist keine Abseitssituation, dann kommt Meier ins Spiel und nimmt die Hand zur Hilfe. Die Abseitsentscheidung war falsch, aber es wäre auch kein reguläres Tor gewesen.”

Dusel Nummer zwei: Langer Ball auf Meier, er läuft in der Nachspielzeit auf Neuer zu, Boateng schubst ihn im Strafraum leicht mit der Hand, der Stürmer kommt zu Fall. Elfmeter? Gagelmann schüttelt den Kopf. „Klar!”, schimpft Frankfurts Trainer Armin Veh später. Meier erklärt: „Ich bin voll im Lauf und bekomme einen Schubs von hinten. Da kann man nicht mehr stehen bleiben.” Bayern im Glück.

Was Sportvorstand Matthias Sammer gar nicht gefiel: „Das war kein glücklicher Sieg, wir hatten Chancen ohne Ende. Wir können am Ende 1:1 spielen, aber nur, weil wir vorher nicht den Sack zugemacht haben.” Leichtfertig vergab man Chancen, etwa Dante oder Müller. Trotz des Rasen-Nachteils. „Wir wollten ein schnelles Spiel, aber mit diesem Rasen war es unmöglich”, meinte Guardiola und Sammer schimpfte: „Der Rasen war zwei Meter hoch. Die Frankfurter haben sich damit auch keinen Gefallen getan, so einen stumpfen Platz zu präsentieren.” Immerhin, so der nach dem 3:3 gegen Paraguay Nationalmannschaft-geschädigte Neuer: „Die Null stand.”

Für Sammer war der Dusel-Sieg ein Fortschritt. „Wir haben sechs Punkte”, bilanzierte er, „aber wir müssen weiter an der Organisation arbeiten, auch wenn die schon besser war.” Sein zweiter Jobauftrag: Mehr Power, „um diesen hohen Rhythmus zu gehen”.

Was Sammer noch loswerden wollte: „Letzte Saison haben wir viel schlechter hier gespielt.” Man gewann im April in Frankfurt 1:0, wurde Meister. Ein gutes Omen ist doch auch was. 

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