"Die Nummer 1 der Welt sind wir"

Mit dem Gewinn der Klub-WM krönen die Bayern das beste Jahr der Vereinsgeschichte. War das schon alles? Sammer: "Die Weltspitze muss Normalität werden!"
von  Florian Bogner, Patrick Strasser
Weltmeister: Die Spieler des FC Bayern München feiern in Marrakesch.
Weltmeister: Die Spieler des FC Bayern München feiern in Marrakesch. © firo/Augenklick

 

 

Es war, auch im Finale, ein leichtes Spiel für den FC Bayern München. Mit dem Gewinn der Klub-WM haben die Bayern das beste Jahr der Vereinsgeschichte gekrönt. Aber war das schon alles? Matthias Sammer: "Die Weltspitze muss Normalität werden!"

Marrakesch - Nein, nach dem Rückflug ging es ausnahmsweise mal nicht an den Marienplatz, trotz Pokal im Gepäck. Als Klub-Weltmeister sollten die Spieler des FC Bayern am Sonntagnachmittag gegen 16.30 Uhr wieder in München einschweben.

 

"Ich bin stolz, Weltmeister nach Hause fliegen zu dürfen, das hab ich auch noch nicht erlebt", sagte der Pilot. Bei Ablug hing eine Fan-Fahne aus dem Cockpit – und die Spieler verabschiedeten sich gleich schwer übernächtigt (siehe Seite 26) in den verdienten Urlaub.

Keine Frage: Es war die Sahne auf dem Kuchen, was ihnen in Marokko bei der Klub-WM gelungen war. Meister aller Klassen sind die Bayern nach der erfolgreichen "Mission5", als Kronzeugen standen auf dem Bankett die fünf 2013 gewonnenen Trophäen auf dem Podium, viel Bling–Bling.

Amtierender Deutscher Meister sind die Bayern, DFB-Pokalsieger, Champions-League-Sieger, Uefa-Supercup-Gewinner, nun auch noch Klub-Weltmeister. 2012 hatte man den DFL-Supercup gewonnen, 2013 alle anderen Pokale. "Wir sind definitiv zufrieden – fünf Titel, mehr geht eigentlich nicht. Es war ein fantastisches Jahr", sagte Philipp Lahm.

Der Hit zur Bayern-Party: "Die Nummer eins der Welt sind wir!" So hatten es schon die rund 3000 Fans im Stadion von Marrakesch gesungen, so sangen es die Spieler bei der Party im Hotel (siehe nächste Seite).

"Dieser Sieg hat eine Riesenbedeutung, bringt vor allem auch für die globale Ausrichtung was", sagte Thomas Müller. Sie genossen es. "Die Menschen hier in Marokko waren unglaublich freundlich, das war eine Wärme, eine Liebe – das habe ich selten erlebt", sagte Sportvorstand Matthias Sammer. Als Weltmeister gehen sie nun ins WM-Jahr.

Müde waren sie, aber satt sind sie noch lange nicht. Selbst am 2:0-Sieg gegen Raja Casablanca, einer klaren Sache, mäkelte man herum. "Wir haben uns das Leben selbst teilweise schwer gemacht", analysierte Lahm. "Die Müdigkeit war schon in uns drin. Du führst 2:0, der Gegner fordert dich nicht mehr so, da haben sich dann Fehler eingeschlichen", meinte Toni Kroos.

Uli Hoeneß’ These, dass 2013 wohl ein einmaliges Erfolgsjahr war, widerspricht man. "Die Weltspitze muss Normalität werden", forderte Sammer und lieferte die Argumente gleich mit: "Wir haben die Voraussetzungen geschaffen, haben die Spieler mit der nötigen Qualität dazu, also müssen wir nur jeden Tag gut arbeiten."

Das sie besser können als bei der Klub-WM, steht außer Frage. "Wir haben hier nur 50 Prozent unserer Leistungsfähigkeit gebraucht", sagte Markenbotschafter Paul Breitner der AZ. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge hat mit Hoeneß gesprochen, sagte ihm: "Uli, Du wirst dich womöglich täuschen."

Für 2014 sei zwar expliziert nicht die Wiederholung des Triples – beziehnungsweise Quintuples – gefordert, doch Rummenigge traut Pep Guardiola nicht so ganz, sagte der "Bild am Sonntag": "Er verlangt es von sich selber! Es ist ein Glück, dass dieser unglaublich umtriebige Mensch jetzt bei uns Trainer ist. Denn wir müssen die Messlatte gar nicht mehr hoch legen. Er legt sie sich selber sehr hoch."

 

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