Die neuen Pep-Bayern: Wie Guardiola alle verändert

Seit der neue Trainer beim Triple-Sieger ist, hat er viel umgekrempelt. Die AZ macht den Check: Welche Stars haben was gelernt? Welche sind nicht mehr wiederzuerkennen?
Patrick Strasser |
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MÜNCHEN Kommenden Dienstag ist Pep Guardiola genau 100 Tage im Amt als Bayern-Trainer. Zuvor erlebt er diesen Mittwoch eine weitere Premiere: sein erstes Wiesn-Heimspiel, das DFB-Pokalspiel der zweiten Runde gegen Hannover 96 (20.30 Uhr, Sky live).

Am Wochenende musste er einen Polizisten wegen Sperrungen und Umleitungen nach dem Weg fragen. Und sonst? Die schönen Seiten des Oktoberfests? „Es ist schön, mit dem Auto zu fahren und all die Leute zu sehen.” Die Frauen in ihren Dirndl? Pep: „Schön, schön, schön. I like it. Bier und Party.” Perfekte Kurzzusammenfassung für einen, der am 6. Oktober seine Wiesn-Premiere feiern wird.

Das 4:0 beim FC Schalke war das bisher beste Spiel unter Guardiola. Doch Pep wäre nicht Pep, hätte er nicht doch etwas zu kritisieren gehabt: „Wir hatten manchmal noch zu einfache Ballverluste”, bemängelte der Spanier. Dennoch war er „stolz auf meine Spieler”. Weil sie schneller als – auch von ihm – erwartet umsetzen, was er verlangt. Bei seinem Start Ende Juni hatte er ein Miteinander versprochen, keinen Einbahnstraßen-Lehrplan: „Für mich ist es sehr wichtig, ihre Meinung über meine Ideen zu erfahren. Deshalb müssen wir sehr, sehr viel sprechen.”

Doch was ist hängen geblieben? Guardiola hat es geschafft, aus den Triple-Helden lernwillige Lehrlinge zu machen.
Die AZ zeigt, was der Coach den Spielern neu beigebracht hat.

RAFINHA Guardiola hat ihm das geschenkt, was jeder Profi wie Benzin benötigt: Selbstvertrauen. Er hat den Brasilianer stark geredet, den Posten als Rechtsverteidiger anvertraut. Und siehe da: Rafinha steigert sich von Spiel zu Spiel.

JÉROME BOATENG Ihm hat Pep die Unkonzentriertheiten, die Lässigkeiten ausgetrieben, also die Fehlerquote minimiert. So stabil und sicher wie in dieser Zeit verteidigte Boateng noch nie.

DANTE Die langen Bälle des Brasilianers – meist mit links als Flankenwechsel auf Robben – gefallen Guardiola nicht. Dante soll flach und sicher von hinten heraus spielen.

DAVID ALABA Seit Guardiolas Ankunft traut sich der Österreicher noch mehr zu. Mittlerweile ist er dank seiner Technik – dem Flatterschuss – zum Freistoßschützen Nummer eins im Team aufgestiegen.

PHILIPP LAHM Den „Crashkurs Sechser” hat der ewige Außenverteidiger mit Bravour bestanden. Die neue Herausforderung gibt dem Kapitän eine neue Perspektive – und noch mehr Akzeptanz im Team.

BASTIAN SCHWEINSTEIGER „Wir sind sehr flexibel, das macht es auch so schwer gegen uns zu spielen”, sagt er. Trifft auf ihn zu: Offensiver aufgestellt im Mittelfeld als früher kommt er noch mehr zum TorAbschluss, siehe Schalke.

TONI KROOS Er ist ein Stimmungsspieler. Pep hat ihm Unsicherheit genommen, Kroos darf sein Passspiel aufziehen, ist ein Baustein wie Xavi im Barça-Mittelfeld.

ARJEN ROBBEN Früher stürmte er meist stur an der rechten Seitenlinie entlang, suchte Dribbling samt Abschluss. Nun ist er ein variabler Mittelfeldspieler – und dank Pep noch mannschaftsdienlicher.

FRANCK RIBÉRY Siehe Robben, nur auf Linksaußen. Pep setzte ihn in der Vorbereitung teils als vorderste Spitze ein, um Verständnis zu ernten für das Spiel der anderen. Ähnlich wie Robben hat auch Ribéry plötzlich einen 360-Grad-Radius in seinem Spiel.

MARIO MANDZUKIC Der Kroate lebt von seiner Physis in Zweikämpfen, in Strafraumduellen. Pep brachte ihm bei, seine defensiven Laufwege (noch) mehr ins Mittelfeld und auf die Außen zu verlagern. Mandzukic lobt: „Der Trainer geht super auf die einzelnen Spieler ein, ist immer für ein Späßchen zu haben.”

THOMAS MÜLLER „Müller spielt immer!” Diesen Satz prägte einst Van Gaal. Erste Pep-Lektion: nicht immer! Aufgrund des hohen Mittelfeld-Konkurrenzkampfes muss sich er anpassen: weniger Eigensinn!

MANUEL NEUER Dem Torhüter konnte Pep bisher am wenigsten Neues beibringen. Weil, so Guardiola: „Manuel ist vielleicht der beste Torhüter der Welt, vielleicht sogar einer der Besten in der Geschichte.” Eben. 

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