Die neuen "First-Minute-Bayern": Frühe Tore für mehr Sicherheit

Ein Schuss, ein Tor, die Bayern! Selten beschrieb ein Fan-Lied die aktuelle Offensiv-Power beim FC Bayern so genau. Woher kommen die neuen schnellen Tore?
von  Christoph Streicher
Frühe Tore – großer Jubel: Der neue Tor-Express beim FC Bayern.
Frühe Tore – großer Jubel: Der neue Tor-Express beim FC Bayern. © Sven Hoppe (dpa)

München - Die Fans des FC Bayern müssen sich am Stammtisch ja oft die Bezeichnung "Last-Minute-Bayern" anhören. In den vergangenen Jahren fielen die wichtigen Treffer oft erst kurz vor Schluss. Seit neuestem gibt es jetzt aber auch die "First-Minute-Bayern" – der erste Angriff ist drin und gleichzeitig der Dosenöffner für befreit aufspielende Münchner.

Ein Schuss, ein Tor, die Bayern!

"Ein Schuss, ein Tor, die Bayern!" – in der Südkurve der Allianz Arena wurde besagtes Lied schon unzählige Male gesungen. Auch bei den letzten siegreichen Partien gegen Bayer Leverkusen (4:0) und Viktoria Pilsen (5:0) hallte der Klassiker im weiten Rund. Viel hinzufügen kann man da eigentlich nicht. Gegen Leverkusen war der erste Angriff in der dritten Minute veredelt. Gegen Pilsen in der siebten Minute.

Der frühe Dosenöffner tut dem FC Bayern gut

"Es ist eine Lehre aus der letzten Saison. Da haben wir in der Rückrunde gerade gegen so Teams aus dem unteren Tabellendrittel oft Chancen vergeben und den Dosenöffner vermissen lassen", sagte Bayern-Coach Julian Nagelsmann über das frühe Knacken des Gegners nach dem Spiel gegen Viktoria Pilsen.

Diesmal war es Leroy Sané, der den Torreigen eröffnete. Die Bayern waren danach wie im Rausch. Logisch, denn jeder Gegner dieser Welt muss sein Spiel nach einem Gegentor anpassen und wahrscheinlich auch umstellen. Vom Knacks im Selbstbewusstsein mal ganz abgesehen.

Die Bayern bejubeln die deutliche Führung gegen Viktoria Pilsen.
Die Bayern bejubeln die deutliche Führung gegen Viktoria Pilsen. © IMAGO / HMB-Media

Das Bayern-Spiel bekommt nach einem frühen Treffer Leichtigkeit

"Man sieht ja, dass es uns dann leichter fällt, wenn der Gegner mitspielen muss, um einen Punkt zu holen oder das Spiel zu drehen. Wir haben dann mehr Flächen und herausragende Qualität vorn, die wir auch nutzen können", erklärte Nagelsmann weiter.

Die ganze Bayern-Mannschaft strahlte nach den frühen Toren eine gewisse Leichtigkeit aus und schaltete gegen Pilsen für die nächsten Minuten in den Vollgas-Modus. "Generell sind die ersten 20 Minuten ganz entscheidend. Als Signal für dich und an den Gegner. Wenn es in den ersten 20 Minuten scheppert, dann ist das Signal das richtige."

Ob früh oder spät – der FC Bayern will Tore schießen

Doch auch gegen den alten Spitznamen der "Last-Minute-Bayern" sperrt sich Nagelsmann nicht. "Ich verweigere jetzt aber kein spätes Tor, wenn es ein wichtiges ist." Dann gibt es am Stammtisch nach engen Spielen auch wieder was zu ratschen...

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