Die neue Bayern-Hackordnung
Ob Arjen Robben, Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Javi Martínez zum Rückrundenstart des FC Bayern München fit werden, ist fraglich. Macht aber nichts: Bayern könnte locker ein zweites Team stellen. Die AZ zeigt, wer aktuell auf welcher Position die Nase vorne hat.
München - Nasskalt war’s. Drei Tage vor Rückrundenstart zog Pep Guardiola gestern nach dem 0:3 Testdebakel in Salzburg die Zügel an – musste aber auf vier Stützen verzichten.
Philipp Lahm (Kniereizung) trainierte nur individuell, Javi Martínez (Sprunggelenk) sowie Bastian Schweinsteiger (Knie) blieben im Leistungszentrum, Arjen Robben (Knie) reiste wegen eines familiären Termins nach Holland.
Martínez bangt um seinen Einsatz in Gladbach, bei Schweinsteiger ist ein Einsatz nahezu ausgeschlossen. Robben und Lahm hoffen, am Mittwoch wieder trainieren zu können.
Vier Stars wackeln, na und? Bayern hat genau genommen zwei Mannschaften, die in der Liga oben mitmischen könnten. "Jeder will spielen, jeder will zur WM, das hat sicher Konfliktcharakter", sagt Lahm.
Die AZ zeigt, wie der Kampf auf den Positionen aussieht, welche Hierarchien es gibt.
TOR
1. Manuel Neuer, 2. Tom Starke, 3. Lukas Raeder
Klar: Der Welttorhüter ist die Nummer 1. Starke darf, wie bei Heynckes, auf Einsätze gegen Saisonende hoffen.
RECHTS HINTEN
1. Philipp Lahm, 2. Rafinha, 3. Mitchell Weiser
Eigentlich Lahms Paraderolle – doch weil der Kapitän im defensiven Mittelfeld gebraucht wird, spielt dort weiterhin Rafinha (23 Startelfeinsätze). Weiser ist nur eine Notlösung.
INNENVERTEIDIGUNG (2x)
1. Jérôme Boateng, 2. Dante, 3. Javi Martínez, 4. Daniel Van Buyten, 5. David Alaba
Boateng hat sich zum Abwehrchef gemausert. Dante ist nicht mehr unumstritten. Neu in der Verlosung ist Martínez, der jedoch bei den Tests als Innenverteidiger mehrfach patzte. Peps Sorgenkind! „Er hatte viele, viele Probleme in der Hinrunde“, sagt der Trainer. Van Buyten ist Backup.
LINKS HINTEN
1. David Alaba, 2. Diego Contento, 3. Ylli Sallahi
Bayerns „Sorgenposition“, weil ein zweiter Klassemann neben Alaba fehlt. Zu Contento hat Guardiola kaum Vertrauen (erst 531 Einsatzminuten). Der junge Sallahi wurde im Trainingslager getestet, ist aber keine ernsthafte Option.
DEFENSIVES MITTELFELD
1. Philipp Lahm, 2. Bastian Schweinsteiger, 3. Javi Martínez, 4. Toni Kroos, 5. Pierre-Emile Höjbjerg.
Viele Optionen auf Peps wichtigster Position. Aktuell hat Lahm die Nase vorn. Auf Dauer jedoch soll sich Schweinsteiger dort einfinden. Für Martínez wäre die Tür dann zu. Sollten in Gladbach alle drei ausfallen, ist Kroos erste Option – dicht vor dem 18 Jahre alten Höjbjerg.
OFFENSIVES MITTELFELD (2x)
1. Thiago Alcántara, 2. Toni Kroos, 3. Bastian Schweinsteiger, 4. Mario Götze, 5. Philipp Lahm, 6. Xherdan Shaqiri, 7. Thomas Müller, 8. Claudio Pizarro, 9. Alessandro Schöpf.
An Pep-Wunschspieler Thiago kommt keiner vorbei. Selbst Schweinsteiger müsste sich erst an Kroos vorbei kämpfen. Auch Götze ist nicht gesetzt. Lahm mischt ebenfalls mit, Shaqiri wird von Pep eher außen eingesetzt. Für die Zentrale kaum mehr eine Rolle spielt Müller: zu risikofreudig.
RECHTSAUSSEN
1. Thomas Müller, 2. Arjen Robben, 3. Mario Götze, 4. Julian Green, 5. Mitchell Weiser.
Hier ist Top-Torjäger Müller wie bei Löw auf Pole, Robben jedoch fightet hart für sein Comeback. Götze kann offensiv eh überall spielen.
LINKSAUSSEN
1. Franck Ribéry, 2. Arjen Robben, 3. Mario Götze, 4. Thomas Müller, 5. Xherdan Shaqiri, 6. Julian Green.
Bekommt Ribéry mal eine Pause, hat Pep eine Fülle an Optionen. Linksaußen ist Greens stärkste Position, er wird in der Rückrunde vereinzelt Chancen bekommen.
STURMSPITZE
1. Mario Mandzukic, 2. Mario Götze, 3. Thomas Müller, 4. Claudio Pizarro, 5. Xherdan Shaqiri, 6. Julian Green.
Mandzukic hat Pep ins Staunen versetzt, ist die klassische Variante. Götze und Müller bieten sich an, wann immer Pep noch dominanter, mit noch mehr Ballbesitz spielen will. Pizarro dagegen wird’s schwer haben, auf Startelf-Einsätze zu kommen.