Die möglichen Gegner des FC Bayern im Achtelfinale: Roma? Si! – Paris? Non!

München - Der Ausflug nach Kroatien war schnell abgehakt im Kreis der Bayern-Delegation, um 12.30 Uhr ging der Lufthansa-Flieger zurück nach München. Was blieb nach dem 2:0 in Zagreb, waren hauptsächlich Zahlen und neue Rekorde. Die Vorrunde der Champions League schloss Bayern mit einem Rekord für Bundesligisten ab, man erreichte das Achtelfinale mit 15 Punkten, 19:3 Treffern, erreichte dabei eine Tordifferenz von plus 16. „Eine Wahnsinns-Gruppenphase“, lobte Pep Guardiola. Für den Spanier war es der 100. Sieg in Pflichtspielen als Bayern-Trainer – zum Vergleich: Beim FC Barcelona erreichte er die Jubiläumsmarke erst vier Partien später. Der Erfolg in Zagreb war sein 50. in der Champions League (in 80 Partien), seine Siegquote ist bei Bayern (66 %) höher als in seiner Zeit bei Barça (60 %).
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Sieg Nummer 51 könnte im Februar folgen – im Achtelfinal-Hinspiel, das man als Gruppensieger auswärts bestreiten darf. Doch wohin geht die Reise am 16./17. oder 23./24. Februar (die Rückspiele sind am 8./9. oder 15./16. März)? „Wir haben große Ziele“, sagte Karl-Heinz Rummenigge bei seiner Bankettrede im Hotel Esplanade. Kapitän Philipp Lahm meinte selbstsicher: „Wir werden gegen jeden Gegner Favorit sein.“ Mit Blick auf die Auslosung am Montag (12 Uhr) am Uefa-Sitz in Nyon erklärte Bayerns Vorstandschef: „Ich hoffe, dass wir ein schönes, nicht allzu schweres Los ziehen.“
Schön? Nicht allzu schwer? Welches Reiseziel wäre angenehm, vor allem klimatisch? Welcher Gegner sportlich unangenehm auf dem Weg zum Ziel Mailand mit dem Finale am 28. Mai? Ein AZ-Ranking zu den möglichen Gegnern. Von Wunschlos bis Bitte-Nicht-Los:
1.) AS Rom
Gegner und Stadt wären Lieblingsziel von Spielern und Fans. Ob der guten Erinnerungen: Im Oktober letzten Jahres siegte Bayern entfesselt mit 7:1 und bekam am Morgen danach eine Privataudienz beim Papst. Die Italiener holten in ihrer Gruppe mit Barça, Leverkusen und Borissow einen Sieg und mickrige sechs Punkte (Tordifferenz minus 6!). In der Serie A ist Rom mit Nationalspieler Antonio Rüdiger derzeit nur Vierter. Absolut machbar. Roma? Si!
2.) KAA Gent
Gent ist – nach Antwerpen – die zweitgrößte Stadt in Flandern, liegt auf halber Strecke zwischen Brüssel und Brügge. Das kleine feine Stadion von KAA fasst 20 000 Zuschauer. 2015 wurde man erstmals Meister in Belgien und konnte nun sensationell FC Valencia und Olympique Lyon hinter sich lassen. Sportlich dennoch locker zu packen.
3.) Benfica Lissabon
Die portugiesische Hauptstadt war für den FC Bayern fast immer eine Reise wert, gegen Benfica (aktuell Liga-Dritter) gewann man in sechs Duellen bei zwei Remis vier Mal, zuletzt im Dezember 1995 mit 3:1. Benfica wurde hinter Atlético Madrid vor Galatasaray Istanbul Zweiter. Die Truppe von Trainer Rui Vitória sollte kein Problem sein.
4.) PSV Eindhoven
Vorsicht! Die Holländer, 2015 Meister, gewannen alle Heimspiele gegen Moskau, Wolfsburg und ManUnited. Der Tabellendritte erlebt mit Trainer Philip Cocu einen Aufschwung. Der Werksverein des „Philips“-Konzerns spielt einen laufintensiven, unangenehmen Fußball. Ex-Bayern-Kapitän Mark van Bommel ist Co-Trainer der U19. Eine knifflige Aufgabe.
5.) Juventus Turin
Der Vorjahresfinalist (1:3 gegen Barcelona) um Sami Khedira hat sich nach sehr schwachem Saisonstart in der Serie A erholt, ist mittlerweile Fünfter. Die „Alte Dame“ litt unter dem Weggang von Andrea Pirlo sowie Arturo Vidal und Kingsley Coman, die zu Bayern wechselten. Schwierig, aber natürlich machbar.
6.) Dynamo Kiew
In der Ukraine würde Bayern ein Geisterspiel erwarten. Schon im letzten Gruppen-Heimspiel gegen Tel Aviv durften keine Fans ins Stadion wegen rassistischer Beleidigungen gegen Chelsea im Oktober. Im Februar ist es in Kiew unangenehm kalt, die Mannschaft schwer auszurechnen.
7.) Paris St. Germain
Das Team um Superstar Zlatan Ibrahimovic, dem Intimfeind von Bayern-Coach Guardiola, führt die Ligue 1 mit 15 Punkten Vorsprung an – ungeschlagen. In der Königsklasse verlor PSG nur gegen Real (0:1, in Paris 0:0). Wegen all der Top-Spieler wie Cavani, di Maria, Luiz und Thiago Silva wäre PSG ein harter Brocken. Ohlala! Daher: Paris? Non!