Die Kroos-Brüder Dank Hoeneß bald bei Bayern vereint
Vor dem Spiel bei Hansa: Rostocks nächstes Talent könnte Felix Kroos sein. Dessen Bruder Toni gilt schon als das neue Super-Talent. Hoeneß will das Bruderpaar vereinen.
Nichts ist Uli Hoeneß wichtiger als die Bayern-Familie. Darunter müssen sogar manchmal wirkliche Familien leiden. Frag’ nach bei Torhüter Michael Rensing, der beim Uefa-Cup-Spiel in Belgrad den Trip auf den Balkan auch dazu nutzte, seine dort lebende Verwandtschaft mal wieder in Augenschein zu nehmen. „Ein Europapokal-Spiel ist keine Familien-Zusammenführung“, polterte Hoeneß damals.
Gestern nun, vor dem Rückrunden-Auftakt in Rostock (bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht begonnen) und tags zuvor gab es mal wieder eine Familien-Zusammenführung bei den Bayern. Super-Talent Toni Kroos war zurück in der mecklenburgischen Heimat, der er im Sommer 2006 den Rücken gekehrt hatte. Wo in Grimmen heute noch Großvater Rüdiger lebt. Alle waren sie nun dabei, als in geborgener Atmosphäre auch in einem Fischrestaurant gespeist wurde: Vater Roland, Mutter Birgit – und natürlich auch Tonis zwei Jahre jüngerer Bruder Felix (16). Der flachste viel mit Toni, es wurde gelacht, auch der alten Zeiten wegen: Bruderherz, weißt Du noch, wie schön das war, als wir noch zusammen waren? Womöglich ging’s sogar um Fußball.
Hoeneß hatte diesmal gar nix gegen die traute Runde. Ganz im Gegenteil: Es freute ihn vielmehr ganz besonders, dass Toni so dicke war mit seinen Lieben. Und dabei hoffentlich auch über die Vorzüge erzählte, beim FC Bayern zu spielen. Diesem Weltklub, das Beste überhaupt für jeden Hochtalentierten.
Hoeneß sähe es liebend gern, wenn Kroos’ Bruder Felix demnächst ebenso an der Isar kickte. Die Kroos-Brothers: Vereint bei Bayern.
Hoeneß würde jubeln, wenn zu seinem Mittelfeld-Juwel, dem er einst schon das Leiberl mit der legendären Nummer zehn versprach, sich ein weiteres aus der Kroos-Familie dazugesellen würde. Ein Stürmer dann. Noch spielt der 16-jährige Felix – wie Toni zuvor auch – bei Hansa Rostock. Aber der U17-Nationalspieler steht seinem älteren Bruder dabei in nichts nach, auch ihm wird eine glänzende Karriere zugetraut. „Das wird noch sehr spannend, ob auch er demnächst bei den Bayern spielt“, sagte ein Bekannter der Familie Kroos gestern gegenüber der AZ.
Die Begehrlichkeiten der Bayern sind geweckt, kein Wunder also, dass Hoeneß auf die Familien-Zusammenführung drängt. „Mit Vater Kroos haben wir schon gesprochen“, ließ Hoeneß gleich schon mal verlauten. „Wenn Felix zu uns kommen will – er ist herzlich willkommen.“
„Der erste Schritt ist gemacht“, sagt wiederum Kroos-Vater Roland. Und das muss man nicht allein auf Tonis Entwicklung beziehen – Felix scheint auf dem Sprung zu stehen. Während für Toni, das nächste Ziel bei Bayern heißt, „Stammspieler zu werden“, könnte sich der bei Hansa als Jugendtrainer arbeitende Papa anschicken, Felix bald hinterherzuschicken.
Letztlich geht es dabei neben aller fußballerischen Entwicklung freilich auch ums Geschäft: Roland Kroos füllt für seine Söhne schließlich die Rolle des Spieler-Beraters aus, hatte damals auch den Bayern-Deal mit Toni eingetütet. Die Standleitung Rostock – München ist sowieso stabil. „Wir sind in ständigem Kontakt“, sagt Roland Kroos. „Wir haben ein inniges Familienverhältnis.“ Was für Toni gut war, dürfte für Felix demnach keineswegs schlechter geraten. Der Meinung ist auch der Familienclan. „Er ist in guten Händen“, sagt Papa Kroos über Tonis Situation in München. „Uli Hoeneß hat ein Auge auf ihn geworfen.“
Wie auch auf Felix.
Christian Paschwitz