Die Klasse von 2013: Was Bayerns Wembley-Helden heute machen

Mit Javi Martínez verabschiedet sich die nächste Ikone vom FC Bayern, auch Jérôme Boateng und David Alaba wechseln im Sommer. Damit sind nur noch zwei Wembley-Helden von 2013 übrig.
von  Maximilian Koch
Bayerns Startelf im Champions-League-Finale 2013 gegen Dortmund (2:1): Alaba, Neuer, Mandzukic, Martínez, Dante, Boateng (o.v.l.) sowie Ribéry, Lahm, Müller, Robben und Schweinsteiger (u.v.l.).
Bayerns Startelf im Champions-League-Finale 2013 gegen Dortmund (2:1): Alaba, Neuer, Mandzukic, Martínez, Dante, Boateng (o.v.l.) sowie Ribéry, Lahm, Müller, Robben und Schweinsteiger (u.v.l.). © sampics

München - Der große Lehrmeister der Klasse von 2013 genießt inzwischen seinen Ruhestand und meldet sich nur noch gelegentlich zu Wort, wenn es um die wirklich wichtigen Fußballthemen geht: Jupp Heynckes (75), der mit Frau Iris, seinen Katzen ("Stubentiger!"), Flugenten und Fischen auf dem umgebauten Bauernhof in Schwalmtal nahe Mönchengladbach lebt. "Casa de los gatos" haben Josef und Iris ihr Heim genannt, das Haus der Katzen.

Acht Jahre später: Was wurde aus den Triple-Helden von 2013?

Doch bei all der wunderbaren Ruhe dürfte Heynckes in diesen Tagen und Wochen auch ein wenig Wehmut begleiten. Denn der Triple-Coach, der den FC Bayern 2013 erstmals in seiner langen Vereinsgeschichte zum Dreifach-Triumph aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League geführt hat, muss wie alle Bayern-Fans mit ansehen, wie die Helden von einst langsam, aber sicher verschwinden.

Am Dienstag verkündeten die Münchner offiziell die Trennung von Javi Martínez, der Baske verlässt den Klub am Saisonende nach neun Jahren - und 24 Titeln, wenn am Samstag die nächste Meisterschale eingefahren wird. "Ich habe diesen Verein gelebt, immer alles für ihn gegeben", sagte Martínez.

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Das galt freilich auch stets für Jérôme Boateng und David Alaba, die den Bayern ebenfalls Servus sagen. Damit stehen ab der Saison 2021/22 nur noch zwei Spieler aus der Triple-Elf im Kader: Manuel Neuer und Thomas Müller.

Die AZ gibt einen Überblick über die Klasse von 2013.

Manuel Neuer: Sein Vertrag bei Bayern läuft noch bis 2023, dann ist der Kapitän 37 Jahre alt - oder eher jung. Bei Neuer scheint sogar eine Karriere wie bei Gigi Buffon oder Dino Zoff möglich. Bälle halten bis 40. Noch immer Weltklasse.

Philipp Lahm: Der Ex-Kapitän (37) strebt eine Laufbahn als Funktionär an. Verlässlich und zielstrebig wie einst auf der Außenbahn. Er kümmert sich als Cheforganisator um die EM 2024 in Deutschland. In Zukunft Kandidat als Boss beim DFB oder beim FC Bayern.

Dante: Der Brasilianer verursachte 2013 gegen Reus den Final-Elfer. Dennoch natürlich ein Kultspieler der Bayern. Lässt seine Karriere in Frankreich bei OGC Nizza ausklingen, Dante ist immerhin schon 37.

Quo vadis, Javi? Triple-Trio verlässt den FC Bayern zum Saisonende

Jérôme Boateng: Dank Hansi Flick verteidigt der Weltmeister wieder auf Topniveau. Trotzdem wurde sein Bayern-Vertrag nicht verlängert. Boateng (32) hat Anfragen aus dem Ausland. Er wird bestimmt auch nächste Saison Champions League spielen.

David Alaba: Gleiches gilt für den Österreicher (28), der Bayern nach 13 Jahren verlässt. Alaba zieht es zu Real Madrid, er wird ein Königlicher. Und Bayern sehr fehlen.

Javi Martínez: Beim Defensivallrounder (32) ist die Zukunft noch offen. Rückkehr zu Heimatklub Athletic Bilbao? USA? Australien? Vieles vorstellbar - und eines sicher: Javi gewinnt überall Titel.

Nach neun erfolgreichen Jahren und wohl 24  gewonnen Titeln im Gepäck, wird Javi Martinez den FC Bayern München am Saisonende verlassen.
Nach neun erfolgreichen Jahren und wohl 24 gewonnen Titeln im Gepäck, wird Javi Martinez den FC Bayern München am Saisonende verlassen. © Frank Hoermann/ SVEN SIMON via www.imago-images.de (www.imago-images.de)

Bastian Schweinsteiger: Der 36-Jährige hat die Entwicklung vom "Schweini" zum "Staatsmann" längst abgeschlossen. Souveräne Sakko-Auftritte mit Einstecktuch als Experte in der ARD. Wird auch bei der EM zu sehen sein. Ein Posten bei Bayern? Eher nicht.

Franck Ribéry: Es ist noch immer so wie früher, als Ribéry ein kleiner Junge war: Er will einfach nur dem Ball hinterherjagen. Sein Vertrag in Florenz läuft aus, aber der Filou wird weiterspielen. Auch mit 38.

Bei Robben sieht es nach Karriereende aus

Thomas Müller: Ähnliche Situation wie bei Neuer. Vertrag bis 2023, danach ist einiges denkbar. Ein drittes Triple ist Müller auf jeden Fall zuzutrauen. Und irgendwann sieht man den 31-Jährigen als großartigen Trainer. Wetten?

Arjen Robben: Nach Verletzungssorgen zuletzt wieder mit Einsätzen beim FC Groningen, doch die Saison verlief insgesamt enttäuschend für Robben. Es sieht nach dem Karriereende für den 37-Jährigen aus.

Mario Mandzukic: 2013 im Finale Torschütze für Bayern. Nach einigen Stationen (u.a. Katar) derzeit beim AC Mailand aktiv. Die große Zeit des 34-Jährigen ist vorbei.

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