Die Doggen aus Lille: Vorsicht, bissig!

Team, Stars, Trainer, Fans: Der Ex-Bayer und Frankreich-Experte Gernot Rohr erklärt in der AZ den Bayern-Gegner OSC Lille.
Patrick Strasser |
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Team, Stars, Trainer, Fans: Der Ex-Bayer und Frankreich-Experte Gernot Rohr erklärt in der AZ den heutigen Gegner OSC Lille.

LILLE In der Altstadt, im Vieux Lille, liegt das Restaurant „Chez Morel”, direkt am Place du Théâtre – dort wurde 2008 eine Szene der Filmkomödie „Willkommen bei den Sch’tis” gedreht. Für die Bayern heißt es für die Partie am Dienstag im Norden Frankreichs „Willkommen bei den Doggen” – vorsicht, bissig!

Denn Lille, komplett: Olympique Sport Club Lille Métropole, hat seit den 80er Jahren einen Hund im Vereinswappen, der Spitzname von OSC Lille lautet daher: les dogues, die Doggen.
2011 holte Lille das Double, die ersten Titel seit 56 Jahren. In der vergangenen Saison wurde man Dritter, qualifizierte sich über K.o.-Spiele gegen den FC Kopenhagen zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte für eine Gruppenphase der Champions League.

Für die AZ stellt Gernot Rohr, von 1972 bis '74 beim FC Bayern unter Vertrag und aktuell Nationaltrainer des Niger, den OSC Lille vor. Rohr, zuletzt Augenzeuge des 5:0 der Bayern bei Fortuna Düsseldorf, arbeitet für einen französischen Pay-TV-Sender. Rohr über:

Die Mannschaft: „Mit Eden Hazard hat man den besten Spieler zu Chelsea ziehen lassen müssen, er war die halbe Miete des Offensiv-Spiels. Jetzt kommt OSC mehr über das Kollektiv. Die Stars sind Pedretti mit guten Weitschüssen und Standards sowie Ex-Chelsea-Profi Kalou, dem noch der Realismus vor dem Tor fehlt. Technisch ist er aber sehr stark. Verteidiger Debuchy ist nach zwei gelben Karten gesperrt.”

Den Trainer: „Rudi Garcia, der früher selbst für OSC spielte, steht für Konstanz und Kontinuität, er ist seit 2008 in Lille. Der 48-Jährige ist ein seriöser Arbeiter, fördert die Jugend. Kein Spinner – er zeichnet sich durch intelligentes Mannschaftsmanagement aus.”

Die Form: „Zuletzt holten sie in letzter Minute ein 1:1 in Bordeaux, sie sind nach schwachem Start in der Liga also moralisch im Aufwind. Ich würde sagen: Sie sind wie der gesamte Verein in einer Wachstumskrise, man erwartete sie als Hauptkonkurrent von Paris Saint-Germain. Ich glaube aber: In einem Spiel sind die Doggen zu allem fähig.”

Das Stadion: „An ihr neues Stadion mit über 50000 Plätzen, erst im Sommer eröffnet, müssen sich sich noch gewöhnen. Es ist ein Schmuckkästchen, nach dem Stade de France in Paris die schönste Arena des Landes. Es wurde schon mit Blick auf die EM 2016 gebaut.”

Den Verein: „Lille ist nicht so ein großer Verein wie Paris St. Germain, Olympique Marseille, Olympique Lyon oder Girondins Bordeaux, hat jedoch eine sehr gute Jugend-Akademie, man wirtschaftet gut und vernünftig. Die Fans in Nordfrankfreich gehören zu den besten des Landes.”

Die Stadt: „Lille, auch die Hauptstadt von Flandern genannt, ist eine grüne, eher vornehme Stadt – nicht so stark industriell geprägt wie etwa Lens im ehemaligen Bergbaurevier. Durch die Champions League und den Film mit den Sch’tis rückte man ins Bewusstsein der Leute.”


Das Fazit von Gernot Rohr: „Zu Beginn der Champions-League-Saison war Lille noch nicht bereit, es fehlte die Substanz, man hat zu viele Chancen vergeben. Nun haben sie sich gefangen. Nach zwei Pleiten in der Gruppe haben sie noch größeren Druck als die Bayern. Lille muss also etwas riskieren, kann nicht abwarten. Die Bayern sollten keine Angst vor ihnen haben, aber dennoch vorsichtig sein! Ich tippe auf ein 2:2. Im Rückspiel in München wird Bayern gewinnen und auch in der Gruppe weiterkommen. Für Lille dagegen wäre das Weiterkommen sensationell.”

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