Die Billig-Bayern

Klettern die Profis des FC Bayern München in der Endtabelle noch auf Rang zwei, gibt’s doch eine Prämie. Bisher gingen sie leer aus
von  Patrick Strasser

Klettern die Profis noch auf Rang zwei, gibt’s doch eine Prämie. Bisher gingen sie leer aus

München - Damit konnte ja auch keiner rechnen. Okay, ein Ausreißer ist immer drin. Aber dass sich der FC Bayern im Laufe einer Saison nicht auf den Plätzen eins oder zwei aufhält, ist eher selten. Also dachte sich der Mannschaftsrat, letzten Sommer natürlich noch mit Mark van Bommel als Kapitän plus dessen Stellvertreter Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger, wir gehen Risiko: Punktprämien, so die Führungsspieler generös, solle es nur auf den ersten beiden Plätzen geben – sie haben sich etwas verzockt.

Mit dem miesen Start – acht Punkte in den ersten sieben Spielen – war Bayern nur Mittelmaß, erreichte erstmals am 14. Spieltag Platz fünf, war nach 20 Partien erstmals Dritter. Seitdem pendelt man zwischen Rang drei und fünf. Das Überholmanöver auf den Vize-Rang wäre eine Saison-Premiere (siehe oben). Ganz anders die Saison 2009/10: Vier Mal Zweiter, zehn Mal Erster – und Meister.

Geld gibt es für einen Sieg am Samstag gegen Stuttgart – aber nur falls Leverkusen zeitgleich in Freiburg verliert und Bayern noch vorbeizieht. Und zwar erhalten die Spieler eine Pauschale für die direkte Champions-League-Quali.

Dass es ansonsten nichts gibt, hatte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge bestätigt: „Prämien werden nur dann bezahlt, wenn wir Meister oder Zweiter geworden sind.” Denn: Die Meisterprämie, die bis zu 250.000 Euro pro Spieler betragen kann, wird ja nicht fällig. Auch der DFB-Pokal (Halbfinal-Aus) und die Champions League (im Achtelfinale war gegen Inter Mailand Schluss) war günstig diese Saison. Für Finanzvorstand Karl Hopfner jedoch kein Grund zur Freude, da die verkorkste Saison gerade auch in der Bundesliga weniger Geld bedeutete. Hopfner: „Das Geld, das wir uns da eingespart haben, fehlt uns dafür wieder bei den Fernseheinnahmen, die wir bekommen hätten, wenn wir Erster oder Zweiter geworden wären.”

Es geht also um viel Geld am letzten Spieltag – für den Verein wie für die Profis. 

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