Die Bayern in Fürth: Sammer dran!

Zweimal hat Dortmund in Folge die Schale geholt. Doch diesmal soll der FC Bayern oben stehen. Warum Heynckes und Co. wieder an sich glauben
von  Patrick Strasser

Zweimal hat Dortmund in Folge die Schale geholt. Doch diesmal muss der FC Bayern oben stehen, fordert Vorstandsboss Rummenigge. Die AZ erklärt, warum Heynckes und Co. wieder an sich glauben

München - Es ist ein Muss. Keine Widerrede. Keine Alibis. Der FC Bayern muss 2013 Meister werden. Ob es eine Kann-Konstellation oder eine Sollte-doch-Konstellation oder ein bedingungsloses Muss sei, wurde Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge dieser Tage gefragt. Muss? Seine Antwort: „Ja.“
So weit, so klar. Die Dortmunder Dominanz soll mit dieser Saison ein Ende haben – das schwarz-gelbe Double hat eine Wunde an der Säbener Straße hinterlassen. Rummenigge nennt den Zweikampf um die Schale in der 50. Bundesliga-Saison „Gigantengipfel“ und hofft auf die Kraft des Zorns. Die Wut soll der Antrieb sein. „Wir sind im Schnitt fast jedes zweite Jahr Meister geworden“, sagte der Vorstandschef im „Merkur“, „deswegen sind wir natürlich noch motivierter.“

Für die paar Prozentpunkte, um die es im Fußball immer geht, um den kleinen, aber feinen Unterschied, wurde Matthias Sammer als Sportvorstand verpflichtet. Normalerweise sollen Spieler den Unterschied ausmachen, diesmal der Sportdirektor. „Der Erfolg steht über allem“, hatte er bei seinem Amtsantritt im Juli gesagt, „wir wollen wieder Erster werden.“ Sie müssen. Klarer Hinweis von oben.

Können Sie auch? „Mia san mia“ – dieses Leitmotiv wollen die Bayern in der neuen Saison nicht mehr überstrapazieren. „Wir sollten ein bisschen mehr daran arbeiten, aber weniger drüber reden“, redete Sammer dem gesamten Verein ins Gewissen. In einem aber sind sich alle einig an der Säbener Straße:
Mia Sammer dran!

Los geht es am Samstag bei Greuther Fürth (15.30 Uhr, Sky und Liga total live). Ohne Franck Ribéry (Fieber), aber mit neuer Hoffnung nach dem Triple-Vize. Trainer Jupp Heynckes sagt: „Ich traue uns sehr viel zu.“ Die AZ zeigt auf, warum die Bayern wieder an sich glauben:

DAS TRAUMA
Chelsea kann heilsam sein. Und diese legendäre Niederlage macht eines nicht: satt. 13 Spieler aus dem Kader wurden noch nie Meister, keiner Champions-League-Sieger. Heynckes ist sich sicher: „Nach Enttäuschungen geht man weitaus motivierter in die folgende Saison.“

DER LERNEFFEKT
Zu (nach-) lässig, zu fahrig in Spielen gegen „Kleine“. Risiko Fürth in der Trolli-Arena? Heynckes: „Wir dürfen keine Punkte mehr liegen lassen wie letztes Jahr in Freiburg, Mainz und Hannover – da müssen wir uns verbessern.“

ULIS TRICKS
Ganz bewusst hat Präsident Hoeneß Stürmer Mario Gomez über die Medien provoziert. Hilft’s? „Ich weiß, dass Mario jetzt noch mal eine Schippe drauf legen wird. Das sage ich heute schon voraus.“ Sagt Prophet Rummenigge.

DIE GEWOLLTE UNRUHE
Reibung holt Titel. Sammer wurde verpflichtet als Querdenker, Aufmischer. Dazu der Spielerkader mit 23 Profis und viel Konkurrenz dank der Neuen Shaqiri, Mandzukic, Dante, Pizarro. „Unruhe ist etwas, was auch fruchtbar sein kann“, hofft Rummenigge.

DER START
Letztes Jahr gab es zum Start ein 0:1 gegen Gladbach. „Wenn man mit einem Sieg startet, bekommt man Rückenwind“, sagt Heynckes. Bis ganz oben. Auf den Rathausbalkon. Termin: Der 19. Mai 2013.

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