Die Bayern in Doha: Erste Tripleschritte 2014
München - Dieses Mal konnten die Bayern-Profis länger auskatern, wenn überhaupt nötig. In den vergangenen drei Jahren traf man sich stets frühmorgens am 2. Januar am Flughafen zum Abflug nach Doha. So verbrachten die meisten Spieler den Neujahrstag auf der Ferienrückreise.
Diesmal geht das Unternehmen Wintercamp in Katar erst am 5. Januar los, um 9 Uhr geht es mit LH 2570, einem Sonderflug, nach Doha. Arjen Robben, der mit Familie traditionell nebenan in Dubai urlaubte, wird direkt anreisen. Für Trainer Pep Guardiola, der sich bestens auskennt in Katar, unter anderem, weil er ab der Saison 2003/04 zwei Jahre für den katarischen Verein Al-Ahli kickte, ist es der erste Winterausflug mit den Bayern. Vor einem Jahr hielt Jupp Heynckes, da er schon spürte (oder wusste?), dass man künftig eher Peps Dienste bevorzuge, vor Ort eine Brandrede in eigener Sache – und trimmte die Spieler auf Titel-Tauglichkeit.
Nun sollen die ersten Triple-Schritte 2014 gemacht werden. Wiederholung des Triumphjahres 2013 nicht ausgeschlossen. Die Titel-Sause mit fünf von sechs möglichen Trophäen „ist nicht zu toppen“, befürchtet Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.
Aber: Nicht mit Pep! Er will auf der Supersuper-Anlage (tatsächlich, nicht übertrieben!) der „Aspire Academy for Sports Excellence“ mit dem feudalen Fünf-Sterne-Hotel „Grand Heritage“ in Fußmarsch-Weite die Grundlage für neue Triumphe legen. Was der Spanier im wegen der Gastarbeiterproblematik umstrittenen Emirat, das 2022 die WM ausrichtet – in welcher Jahreszeit auch immer – nun alles anpacken muss.
Die AZ präsentierte die aktuelle Pep-to-do-Liste:
Die Gier behalten: Zu Neujahr nimmt man sich eher das Abspecken vor, doch die Bayern-Profi wollen ihren Siege- und Trophäen-Hunger konservieren. „Wir wollen wieder da hin, wo wir waren“, sagt Kapitän Philipp Lahm, „vielleicht ist es ja ein gutes Omen.“ Mit Guardiola und neuen Reizen im Training. Damit keine Genügsamkeit.
Die Patienten ranführen: Bastian Schweinsteiger soll nach seiner Knöchel-OP in Katar wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Der Vize-Kapitän dürfte früher fit werden als Arjen Robben (Knieverletzung), der unter der Emirat-Sonne wohl nur individuell arbeiten kann. Javi Martínez dürfte über die Feiertage seine Fitnessdelle aus dem Dezember überwunden haben.
Den Konkurrenzkampf managen: Mit Schweinsteiger und Robben kehren zwei Startelf-Spieler zurück, zuletzt mussten zwei aus dem Quartett Martínez, Müller, Mandzukic oder Götze draußen bleiben. Macht nun 15 Top-Spieler, dazu drängen Shaqiri, Van Buyten und Pizarro auf Einsatzzeiten. In den Testspielen gegen Sudans Meister Al-Merrikh SC (9. Januar, 18 Uhr, MEZ) sowie auf der Rückreise am 13.1. (16 Uhr, MEZ) in Kuwait gegen Landesmeister Kuwait SC muss Guardiola seine Top-Elf finden.
Mandzukic beruhigen: Der Mittelstürmer dürfte irritiert sein ob der Tatsche, dass Robert Lewandowski im Sommer zum FC Bayern wechselt und ihm wohl vor die Nase transferiert wird. Guardiola wird ihm gut zureden müssen, ihn für die Rückrunde stärken.
Sammer bestätigen: Des Sportdirektors Auftrag an die Mannschaft für 2014 lautet: „Es heißt immer, man könne nicht jedes Spiel gewinnen. Warum nicht? Für uns muss Weltspitze Normalität werden.“ Sechs Titel? Oha!