Die Angst des FC Augsburg vor den Elfmetern

Beim Derby zwischen Bayern und dem FCA erwartet den Schiedsrichter eine schwierige Aufgabe. Schon im Hinspiel entschied ein strittiger Strafstoß die Partie. „Das war unfair“, sagt Guardiola. Und diesmal?
Patrick Strasser, Maximilian Koch |
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Stoff für Streitereien: Im Pokal gegen Bochum fällt Bayerns Robben (l.), es gibt Elfmeter.
dpa 3 Stoff für Streitereien: Im Pokal gegen Bochum fällt Bayerns Robben (l.), es gibt Elfmeter.
Protest beim Schiedsrichter: Die Augsburger vergangenen Samstag beim 1:2 gegen Ingolstadt.
Rauchensteiner/Augenklick 3 Protest beim Schiedsrichter: Die Augsburger vergangenen Samstag beim 1:2 gegen Ingolstadt.
Der Siegtreffer für Bayern: In der Hinrunde entscheidet Müller mit dem 2:1 das Spiel.
sampics/Augenklick 3 Der Siegtreffer für Bayern: In der Hinrunde entscheidet Müller mit dem 2:1 das Spiel.

München - Der Referee hat am Sonntag beim Derby zwischen dem FC Augsburg und dem FC Bayern (17.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) eine besonders knifflige Aufgabe. Gibt Meyer einen Strafstoß für die Bayern, noch dazu einen umstrittenen, werden die Augsburger – und vor dem Fernseher auch die Bochumer – schreien: Was? Schon wieder? Pfeift Meyer eine delikate Aktion im Strafraum pro Augsburg, werden die Bayern zetern: war ja klar! Kein Wunder nach dieser Woche! Und überhaupt: nach dem Elfmeter im Hinspiel!

Die Vorgeschichte, Teil eins: Es ist der 13. September 2015. Der FCA hält in München bis in die Schlussminute ein 1:1, dann läuft Douglas Costa im Strafraum auf Markus Feulner auf. Assistent Kempter zeigt Schiedsrichter Kircher an: Elfmeter! Entsetzte Augsburger, lange Diskussionen. Thomas Müller bleibt cool und verwandelt zum 2:1. „Eine katastrophale Entscheidung für uns, das hat jeder gesehen“, schimpfte Trainer Markus Weinzierl und FCA-Kapitän Paul Verhaegh sagt: „Ich weiß nicht, was der Linienrichter da im Kopf hat. Ein Witz!“ Am Freitag gestand Bayern-Trainer Pep Guardiola im Rückblick: „Das war unfair.“

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Die Vorgeschichte, Teil zwei, eine ähnliche Nummer: Vergangenen Samstag bekommt Ingolstadt einen sehr umstrittenen Last-Minute-Elfmeter. Wieder ist der FCA betroffen – 1:2. Augsburg hat ‘nen Hals, aber keine Punkte.

Die Vorgeschichte, Teil drei: Am Mittwoch bekommt Arjen Robben im DFB-Pokal-Viertelfinale beim VfL Bochum einen Elfmeter zugesprochen. Danach gibt’s Zoff. „Normal bin ich stolz, Holländer zu sein. Aber das war nie Elfer und nie Rot. Wenn Robben Kontakt spürt, geht er liegen – das weiß ja jeder von ihm“, tobt VfL-Coach Gertjan Verbeek. Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer nennt diese Aussagen „ungeheuerlich“.

 

Robben: Fällt er oder fliegt er?

 

Und am Sonntag? Besonders Robben wird wieder im Fokus stehen. Fällt er oder fliegt er? In Ingolstadt hatte Augsburg nach zuvor sieben Partien ohne Niederlage erstmals seit drei Monaten wieder verloren – wegen des späten Fragwürdig-Elfers.

„Das sind Ungerechtigkeiten, und die muss man verarbeiten, aber jetzt reicht es mit den Fehlentscheidungen uns gegenüber“, meinte Weinzierl. Vielleicht werde man ja selbst auch mal mit einem Elfer in der Schlussphase bedacht. Reines Wunschdenken oder schon indirekte Schiedsrichter-Beeinflussung? Pfeift Meyer womöglich unbewusst tendenziell leicht pro FCA? „Nein, ich denke nicht“, sagte Guardiola, „das im Hinspiel war die einzige Entscheidung eines Schiedsrichters für uns in 20 Spielen. Das ist im Durchschnitt nicht viel. Ich habe schon damals nach dem Spiel gesagt, dass es mir leid tut für Augsburg.“

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Diesmal wohl auch, weil Bayern ernst macht. Schließlich will Guardiola nicht zum dritten Mal gegen Weinzierl verlieren. „Das ist Vergangenheit, es sind noch viele Punkte zu gewinnen, um unseren Titel zu verteidigen“, sagte Guardiola. „Ich erwarte nicht, dass Augsburg zu Hause die weiße Fahne schwenkt“, erklärte Müller, „ein Auswärtsspiel in Augsburg im Februar – da gibt es sicherlich angenehmere Aufgaben, und deswegen müssen wir da schon etwas tun, damit wir gewinnen.“ Zur Not mit einem Müller-Elfer?

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