Didi Hamann: "FC Bayern und Manchester City – Zwei fürs Finale"

Vor dem Champions-League-Kracher Bayern gegen Manchester City spricht Didi Hamann über den Auftakt in der Königsklasse, die vielen Ausfälle beim FC Bayern und den Neuzugang Xabi Alonso.
Patrick Strasser |
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Für Didi Hamann sind Bayern und Manchester zwei potenzielle Final-Kandidaten.
sampics/Augenklick // az Für Didi Hamann sind Bayern und Manchester zwei potenzielle Final-Kandidaten.

München - Zum Auftakt in der Champions-League-Gruppe E trifft der FC Bayern am Mittwoch (20.45 Uhr/Sky/AZ-Liveticker) auf Manchester City. Im AZ-Interview analysiert Didi Hamann das Match der beiden Fußball-Schwergewichte.

AZ: Herr Hamann, Bayern gegen Manchester City ist das Top-Spiel des ersten Spieltags in der Gruppenphase der Champions League. Eher Fluch für die Bayern, weil City ein richtig guter Gegner ist, oder Segen, weil man sich gleich zum Auftakt zusammenreißt?

DIETMAR HAMANN: City ist der stärkste Gruppengegner. Für die Bayern wäre es einfacher, wenn das Match in zwei oder vier Wochen stattfinden würde. Wenn man sich gefunden hat nach der turbulenten Vorbereitung, wenn der ein oder andere Verletzte wieder zurückkehrt. Außerdem halte ich City für stärker als letzte Saison.

Lesen Sie hier: Franck Ribéry fehlt gegen ManCity

Da kamen die Nordengländer erstmals in die K.o.-Phase, schlugen Bayern zuvor im Dezember in der Allianz Arena 3:2.

Und sie waren trotz des Ausscheidens zumindest im zweiten Achtelfinale mit dem FC Barcelona auf Augenhöhe. Ein weiterer wichtiger Punkt: Sie wissen, wie man in München gewinnt, beim 3:2 fehlte City nur ein weiteres Tor zum Gruppensieg. Wenn man sich die Teams in der Vorrunde anschaut, macht es einen großen Unterschied, ob du Erster oder Zweiter wirst. Wenn du im Achtelfinale den Favoriten wie Real, Barcelona oder Chelsea aus dem Weg gehen willst, musst du deine Gruppe gewinnen. Dann hast du es ungleich einfacher.

Verfolgen Sie hier den Liveticker zum Champions-League-Kracher Bayern gegen ManCity

Was macht die Mannschaft von Trainer Manuel Pellegrini in dieser Saison gefährlicher?

Sie sind amtierender englischer Meister, haben die Premier League nun zwei Mal in drei Jahren gewonnen – nun wollen sie auch in der Champions League was reißen. Mit dem Brasilianer Fernando haben sie einen sehr guten Mann für das defensive Mittelfeld bekommen. Stürmer Sergio Agüero hatte letztes Jahr viele Verletzungen. Wenn er fit und in Form ist, haben sie vorne einen Top-Mann – und überhaupt 22 hochwertige Spieler. City ist gewachsen, Coach Pellegrini das zweite Jahr in der Verantwortung. City wird für Bayern eine harte Nuss.

Sie sprachen die Schwierigkeiten der Bayern an. Nun fällt Badstuber lange aus, Ribéry droht erneut eine Pause.

Dazu kommt: Jeder will es den Bayern zeigen, sich beweisen – auch international. Das macht die Sache noch schwieriger. Aber sie haben einen Top-Kader, sechs Weltmeister in ihren Reihen und selbst auf der Bank fast nur Nationalspieler. Sie werden die schwierige Gruppe mit City, dem AS Rom und ZSKA Moskau gewinnen, wenn sie das abrufen, was sie drauf haben.

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Wäre eine kleine Motivationsdelle bei den Weltmeistern nicht menschlich?

Ach, das sind alles anständige, bodenständige Jungs. Verständlich, dass es nun nicht einfach ist, in die Gänge zu kommen. Sie müssen sich pushen – aber es sind ja Profis.

Bayern hat Xabi Alonso von Real Madrid geholt, den neuen Mittelfeld-Souverän.

Dieser Transfer hat absolut Sinn gemacht, Alonso hat – obwohl nicht ganz fit – in den ersten zwei Spielen einen tollen Eindruck hinterlassen. Ein Weltklasse-Mann mit viel Erfahrung, er kann sicher noch zwei Jahre auf Top-Niveau spielen. Ich kenne ihn aus unserer gemeinsamen Liverpool-Zeit. Er hat das Auge für den Spielaufbau, wählt neun von zehn Mal den genau richtigen Pass zum Mitspieler.

Könnte Trainer Pep Guardiola Probleme bekommen bei der Ansammlung von Superstars, wenn im Laufe der Hinrunde Thiago und Schweinsteiger zurückkehren?

Es ist doch ein schönes Problem. Sie werden alle Leute brauchen, das zeigt die Praxis mit all den vielen Matches und Verletzten immer wieder. Aber Guardiola musste reagieren, hatte im Bundesliga-Auftaktspiel gegen Wolfsburg für das Zentrum nur Alaba und Gaudino – bei aller Wertschätzung, aber das ist für die Königsklasse zu wenig. Pep hat reagiert mit dem Alonso-Transfer. Er braucht jetzt Ergebnisse. Es hilft ja nichts, wenn du auf Transfers verzichtest und Weihnachten aus der Champions League raus bist.

Abschließend: Kann Bayern 2015 wieder den Pott holen?

Nach dem Triple 2013 hat Guardiola mit dem Double eine hervorragende Saison hingelegt, nur im Halbfinale gegen Real (0:1, 0:4, d. Red.) war man etwas naiv. Er kennt jetzt den Verein und die Spieler besser. Alle fürchten die Bayern. In der Champions League sollten sie mindestens ins Halbfinale kommen, sie sind mit Real, Barcelona, Paris und allen vier Engländern einer der Titelanwärter. Und es würde mich nicht überraschen, wenn das Finale 2015 in Berlin heißt: Bayern gegen City.

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