"DFL-Investorendrama": Aussage von Thomas Tuchel dürfte bei den FC-Bayern-Ultras nicht gut ankommen

Nach dem 3:0-Sieg des FC Bayern holte Trainer Thomas Tuchel zur Verbalwatsche gegen die Ultras aus. Diese hatten ihren Ärger am Investoren-Deal der DFL einmal mehr klar zum Ausdruck gebracht.
von  AZ
Sorgte nach der Partie gegen Hoffenheim für Aufsehen: Bayern-Trainer Thomas Tuchel.
Sorgte nach der Partie gegen Hoffenheim für Aufsehen: Bayern-Trainer Thomas Tuchel. © IMAGO

München - Für Bayern-Trainer Thomas Tuchel (50) läuft es derzeit eigentlich wie am Schnürchen. Sportlich jagt seine Mannschaft nach wie vor voller Tatendrang Bayer Leverkusen hinterher. Jüngst gewann der FC Bayern gegen den Tabellenachten aus Hoffenheim mit 3:0. Und auch der erbitterte Wunsch nach Neuzugängen wird dem gebürtigen Krumbacher erfüllt. Nach dem Transfer von Tottenham-Verteidiger Eric Dier (29) arbeitet Sportdirektor Christoph Freund (46) mit Hochdruck an einer Leihe von Nordi Mukiele (26/Paris Saint-Germain). 

FC Bayern: Thomas Tuchel wünscht sich wieder Heimspiele mit Enthusiasmus 

Umso mehr irritierte Tuchel, der bekannterweise kein Blatt vor den Mund nimmt, mit einer Aussage nach dem Sieg gegen die Kraichgauer. Als der 50-Jährige gefragt wurde, wie er die Stimmung rund um das erste Spiel nach dem Tod von Vereinsikone Franz Beckenbauer gesehen habe, antwortete Tuchel bei "DAZN" trocken: "Ich glaube, es war noch Stimmungsboykott wegen DFL-Investorendrama, Krimi oder was auch immer. Es wird mal wieder Zeit für ein Heimspiel mit Enthusiasmus." 

Damit nicht genug. Noch im selben Atemzug betonte der Trainer des Rekordmeisters: "Das hätte sich bestimmt auch Franz Beckenbauer gewünscht, dass es auch ein Fußballfest von den Rängen wird. Es ist, wie es ist." Diese verbale Watsche wird bei den Ultras des FC Bayern wohl nicht gerade mit Freude aufgenommen worden sein. Äußerten sie ihren Ärger über den Investoreneinstieg bei der DFL einmal mehr klar und deutlich. Während des Spiels hissten die Fans des FC Bayern einen großen Banner in der Südkurve. Darauf stand in fetten Lettern: "Es ist noch nicht zu Ende... Nein zu Investoren in der DFL!" 

Die Ultras des FC Bayern übten einmal mehr deutliche Kritik am Investoren-Einstieg bei der DFL.

Herbert Hainer über Investoren-Deal der DFL: "Nicht geschafft, den Fans zu erklären, was passiert"

Schon im letzten Heimspiel vor der Winterpause gegen den VfB Stuttgart (3:0) äußerten die Ultras ihren Unmut über den Investoren-Deal. In den ersten zwölf Minuten blieb es komplett still in der Münchner Arena. "Man kann für oder gegen den Deal sein. Ich persönlich bin dafür, weil ich glaube, dass die DFL Geld braucht, um die Bundesliga vor allem im Ausland stärker zu vermarkten. Was man nicht geschafft hat, ist, dass man es den Fans und der Bevölkerung draußen erklärt, was genau passiert bei dem Deal", sagte damals Präsident Herbert Hainer (69). 

Wenige Tage zuvor hatten die Vertreter der 36 Erst- und Zweitligisten auf der Mitgliederversammlung der DFL für den Einstieg eines Investoren gestimmt. Für eine Beteiligung von sechs bis neun Prozent an den TV-Geldern soll ein solcher Investor der DFL eine Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Laufzeit von maximal 20 Jahren haben und zu Beginn der neuen Saison unterzeichnet werden. 

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