DFB-Comeback für Müller? "EM interessiert mich überhaupt nicht"

München - Aufgrund der starken Leistungen von Thomas Müller wurde in den letzten Wochen immer wieder über ein Nationalmannschafts-Comeback des Bayern-Urgesteins spekuliert. Er selbst hat den Spekulationen jetzt erstmal einen Riegel vorgeschoben: "Diese Europameisterschaft interessiert mich aktuell überhaupt nicht", erklärte Müller nach dem 0:0 gegen RB Leipzig bei "Sky". Er wolle sich auf den FC Bayern konzentrieren und mit den Münchnern in dieser Saison drei Titel gewinnen.
Bundestrainer Joachim Löw hatte Müller ohnehin wenig Hoffnungen auf eine Rückkehr in die deutsche A-Nationalmannschaft gemacht. "Die Wahrscheinlichkeit ist relativ gering, wenn alle fit sind", sagte Löw am Sonntag am Rande des Bundesliga-Topspiels.
DFB: Löw setzt auf Sané, Werner und Co.
Löw sagte, er freue sich über die jüngste Treffsicherheit von Müller. Der Coach betonte jedoch erneut, jüngeren Spielern die Chance im Nationalteam geben zu wollen. Der 60-Jährige nannte dabei unter anderen den derzeit verletzten Leroy Sané, Timo Werner, Julian Draxler und auch den 30 Jahre alten Marco Reus. Er wolle den Weg mit den jungen Spielern weitergehen und diesen Beschluss "nicht so einfach über den Haufen werfen".
Müller selbst zeigte sich davon nach dem auch nicht überrascht. "Der Bundestrainer hat eine Entscheidung getroffen", gab Müller nüchtern zu Protokoll.
Löw hatte im vergangenen Jahr im Zuge des Umbruchs die Karrieren von Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng in der Nationalelf beendet. Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge empfahl Müller zuletzt wieder für das DFB-Team. Löw ließ eine kleine Hintertür offen. "Wenn Dinge passieren sollten, mit denen man nicht rechnet, dann muss man sehen", sagte der Bundestrainer. Müller hat 100 Länderspiele absolviert und war 2014 in Brasilien mit dem Team Weltmeister geworden.
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