DFB-Attacke: Völler versteht Hoeneß
Dass Uli Hoeneß die Nationalmannschaft kritisiert, findet der Ex-DFB-Teamchef Rudi Völler nicht schlimm.
Leverkusen - Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat mit seiner Kritik an den Methoden der Nationalmannschaft ("Tischtennisplatten auf dem Mont Blanc!") viel Staub aufgewirbelt. Beim ehemaligen DFB-Teamchef Rudi Völler stoßen Hoeneß' Aussagen jedoch auf Verständnis.
"Uli ist ein erfahrener, guter, erstklassiger Mann, der eine sehr gute Meinung zu vielen Dingen hat. Er sagt stets, was er denkt. Damit muss nicht jeder einverstanden sein. Doch jeder muss wissen, dass Uli das nie persönlich meint - ihm geht es immer um die Sache", sagte Völler in einem Interview mit der "Bild am Sonntag".
Völler ist bekanntlich selbst kein Kind von Traurigkeit, sagte bereits oft unverhohlen seine Meinung - berühmt ist sein Ausbruch in der ARD nach einem Länderspiel auf Island. Emotionale Ausbrüche, wie die von Hoeneß oder zuletzt Stuttgart-Trainer Bruno Labbadia kennt Völler also nur zu gut von sich selbst.
"Das geschieht aus unterschiedlichen Gründen. Mal spontan aus der Emotion heraus. Mal kalkuliert, weil man Gegenwind bekommt. Ich habe damals als DFB-Teamchef reagiert, weil ich die Mannschaft schützen wollte und Dinge gehört hatte, die mir so nicht gefallen haben", sagte Völler.
Und weiter: "Den Druck gab es immer. Allerdings steht man durch die Medien heute unter Dauerbeobachtung. Da wird der Druck noch größer und dann kochen schon mal die Emotionen über. Das ist menschlich und sollte man nicht überbewerten."