Der virale Werbe-Hoeneß
Wie der Präsident des FC Bayern im Internet für seine Würstl Reklame macht.
MÜNCHEN Es soll schon vorgekommen sein, dass Uli Hoeneß Bekannte, die er zufällig irgendwo traf, zum Kofferraum seines Autos gelotst hat, um ihnen dort ein Päckchen mit einer Kostprobe aus seiner Nürnberger Wurstfabrik in die Hand zu drücken. Direkt-Marketing quasi. Nun hat er gemeinsam mit seinem Sohn Florian (dem Leiter der Hoeneß’schen Wurstfabrik) und einer Werbeagentur eine neue Vermarktungsstrategie ausgeheckt: In einem Video, das im Internet zu sehen ist, versucht ein im Staubsauger-Vertreter-Look verkleideter Hoeneß seinen „Nürnburger“ (drei Würstchen in der Semmel) bei einem potenziellen Verkaufspartner an den Mann zu bringen.
Hoeneß als Nürnburger-Vertreter
Mit einem Vertreterkoffer kreuzt er bei Fisch-Witte am Viktualienmarkt auf, scheitert im Verkaufsgespräch allerdings an der Tatsache, dass seine Bratwurstsemmel keinen Fisch enthält. Unwirsch wird er vom Stand gejagt, worauf er entgegnet: „Du wirst schon sehen, was dabei rauskommt!“
Was wohl für Hoeneß’ Wurstfabrik bei dieser Marketing-Kampagne herauskommt? Mehrere Videos mit weiteren Versuchen sollen folgen. Witzig soll das sein – und sich im Internet verbreiten. Im Fachjargon nennt man das „virales Marketing“. Allerdings erscheint Hoeneß’ komödiantisches Talent im ersten Spot unerwartet begrenzt, auch Verkleidung und Dialoge sind nur mäßig witzig. Vielleicht ist die Sache mit dem Kofferraum genauso effektiv.
Alexander Neumann