Der Rücken! - Kraft fehlt beim Training
Die erste Übungseinheit unter Andries Jonker findet ohne den Keeper statt. Trainingskiebitze witzelten, ob Thomas Kraft bereits zu den Amateuren abserviert worden sei.
München - Die erste Trainingseinheit von Interims-Trainer Andries Jonker am Montagvormittag. Es war seine erste Maßnahme, die Mannschaft zu zwingen, wieder früher aufzustehen. Während die Profis meist ausschlafen durften und erst um 12 Uhr zur Übungseinheit erscheinen durften, setzte der Holländer die Montagseinheit auf 10 Uhr. 16 Spieler (Mario Gomez und Daniel van Buyten trainierten solo auf einem Nebenplatz, der am Sprunggelenk verletzte Breno fehlte wie Reha-Patient Ivica Olic) waren dabei, beim Spielchen acht gegen acht standen Jörg Butt und Drittliga-Keeper Rouven Sattelmaier im Tor.
Und Thomas Kraft? Der Stammtorhüter auf Abruf fehlte am Montag. Trainingskiebitze witzelten, ob er nach seinem Patzer, der zum 1:1 in Nürnberg geführt hatte, bereits zu den Amateuren abserviert worden sei. Was natürlich nicht richtig ist. Kraft litt schon seit längerem unter Rückenbeschwerden, soll auch für die Partie beim Club gespritzt worden sein. Daher die Trainingspause.
Dennoch dürfte das 12. Bundesliga-Spiel und der insgesamt 16. Profi-Einsatz sein wohl vorerst letzter gewesen sein. Laut „Bild“ hatten auch die Kapitäne Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger intern dafür plädiert, wieder auf den erfahrenen Jörg Butt zurückzugreifen. Nach der Rauswurf-Begründung van Gaals, die sich im Kern auf den Torwart-Wechsel im Januar konzentrierte, wird es für den 22-Jährigen schwer sein, beim FC Bayern wieder Fuß zu fassen. Ob sein Vertrag, der am 30. Juni endet, verlängert wird, ist offen.
Ehrenpräsident Franz Beckenbauer pflichtete Hoeneß bei, der Keeper-Wechsel als Wurzel allen Übels ausgemacht hatte. „damit ging die ganze Scheiße los“, hatte Hoeneß am Sonntag gepoltert. Beckenbauer bezeichnete den Tausch im Bayern-Tor als „die unnötigste Aktion. Es war gar keine Notwendigkeit“. Was sich in erster Linie gegen van Gaal richtet – aber auch für die Karriere von Thomas Kraft nicht gerade förderlich war.
