Der Rode-Schock
München - Noch ist immer noch nicht offiziell bekannt gegeben worden, dass Sebastian Rode nächste Saison beim FC Bayern Fußball spielen wird. Doch klar ist schon jetzt: Die Bayern werden einen Spieler mit ganz wenig Spielpraxis bekommen.
Der 23-jährige Noch-Frankfurter hat sich einen „minimalen Knorpelschaden im rechten Knie“ zugezogen, wie Eintracht-Coach Armin Veh am Mittwoch sichtlich geschockt berichtete. Rode muss höchstwahrscheinlich operiert werden, die Saison ist für ihn gelaufen.
Im selben Knie hatte Rode sich bereits vor zwei Jahren das Kreuzband gerissen. „Aber ich bin sicher, dass er wieder auf die Beine kommt“, sagte Veh.
„Wir haben keinen anderen Spielertypen wie ihn. Deshalb ist Sebastian für uns nicht zu ersetzen“, sagte Vorstandsboss Heribert Bruchhagen. „Auch wenn er schlecht spielt, ist er für uns auf dem Platz unverzichtbar.“
Für Rode kommt die lange Pause – nicht nur in Hinblick auf seinen Wechsel zu Bayern – <WC1>zum ungünstigsten Zeitpunkt. Zum ersten Mal seit 20 Jahren kann die Eintracht wieder das Achtelfinale eines Europapokal-Wettbewerbs erreichen.
Nach dem starken Auftritt beim 2:2 gegen den FC Porto, würde Frankfurt beim Rückspiel am Donnerstag in der ausverkauften Commerzbank-Arena sogar ein torloses Remis oder ein 1:1 reichen.
Dennoch: Ohne Rode dürfte das schwerer werden. Das weiß auch Veh. Doch er sagt natürlich auch: „Es bringt nichts, wenn ich jetzt heule. Wir wollen es schaffen.“
Obwohl Porto Favorit ist und Eintracht nicht gewinnen muss, will Veh nicht auf Defensive setzen. „Das geht sowieso in die Hose“, meinte er.
Stattdessen will die Eintracht mit einer geschlossenen Teamleistung selbst die Initiative übernehmen. „Sie haben klar die besseren Einzelspieler“, sagte Veh, „wenn wir aber als Mannschaft auftreten und alles in die Waagschale werfen, haben wir auch eine Chance.“
„Das sind die Spiele, von denen man Jahre später noch spricht“, meinte Kapitän Pirmin Schwegler. "Ich hätte nichts dagegen, wenn noch ein paar dazukommen.“
Im Achtelfinale würden der SSC Neapel oder Swansea City warten. Auch Sportdirektor Bruno Hübner genießt die Europapokalabende in dieser Saison. „Das ist für Eintracht Frankfurt etwas ganz Besonderes“, sagte der 53-Jährige.