Der Pott! Die Rache! Und der Briefkopf!

Freitag kommt es für den FC Bayern in Prag zum Supercup-Showdown gegen den FC Chelsea. Kein normales Spiel. "Wir haben noch eine Rechnung offen", sagen die Bayern.
Patrick Strasser |
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Prag - Den Rathausbalkon haben die Bayern nicht reserviert für Samstagnachmittag nach ihrer Rückkehr aus Prag, die Stadt wird das Team nicht empfangen und ehren – das wäre auch ein wenig zu viel des Guten.

Dennoch könnte es wahrlich Historisches zu bejubeln geben an diesem Wochenende. Etwas Einzigartiges, etwas nie Dagewesenes. Den Supercup, die europäische Ausgabe, will Bayern durch einen Sieg gegen den FC Chelsea mit nach München bringen, eine Trophäe, die im Vergleich zum Champions-League-Pott ins Handgepäck passt.

Der Stellenwert des Duells mit dem Europa-League-Sieger ist überschaubar. Wären da nicht zwei Motive.

Der Briefkopf:

Weltweit gibt es keinen anderen offiziellen Titel, der den Bayern fehlt. Nur dieser Supercup, diese schmale Vase. Also wollen die Sonst-Alles-Gewinner zuschlagen am Freitag (20.45 Uhr, ZDF und Sky live) in der Eden Aréna der tschechischen Hauptstadt. Im vierten Anlauf soll der Titel endlich her – auch wenn es Kosten verursacht. Sämtliche Briefköpfe und Schriftstücke müssen ergänzt werden.

Egal, sagt Karl-Heinz Rummenigge: "Der Supercup ist uns wichtig, der fehlt uns noch auf dem Briefbogen – und wir hätten ihn da gerne drauf. Wir haben den Supercup dreimal gespielt", erinnerte der Vorstandschef an die Pleiten der 70er Jahre und 2001.

Rummenigge: "Es wird höchste Zeit, diese Statistik mal etwas aufzupolieren." Kapitän Philipp Lahm erklärt: "Diesen Pokal hat der FC Bayern noch nie geholt. Deswegen wollen wir den Pott nach München holen." Klare Ansage.

Die Revanche:

Es könnte kein reizvolleres Aufeinandertreffen geben. Denn das Duell mit Chelsea ist das erste Wiedersehen mit den "Finale-dahoam"-Spielverderbern von 2012. 2Wir haben da noch eine kleine Rechnung offen, die wollen wir begleichen", formuliert es Torhüter Manuel Neuer.

Innerhalb der Mannschaft arbeitet es seit jenem Abend von München im Mai letzten Jahres, da kommt Chelsea nun gerade recht. Rache ist ein süßes Motiv.

Hermann Gerland, als ewiger Assistenztrainer nah an der Mannschaft, verrät, wie sehr das verlorene Elfmeterschießen nach überlegenem Spiel und mehrmaliger Führung noch wurmt: "Die haben damals ein Spiel gewonnen, das man gar nicht gewinnen kann. Ich war vier Wochen krank. Diese Niederlage habe ich bis heute noch nicht richtig verkraftet. Und die Jungs auch nicht."

Nochmal will man die Blues aus London nicht feiern sehen. Präsident Uli Hoeneß sieht es so: "Wir haben die Champions League in der vergangenen Saison mit großem Abstand gewonnen. Wir waren wirklich die beste Mannschaft in Europa, deshalb hege ich keine Revanchegelüste."

Wer die Bilder vom in sich zusammensackenden Hoeneß von 2012 vor Augen hat, darf kontern: gut geflunkert.

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