Der nächste Holländer

Am Mittwoch soll der Wechsel des Twente-Verteidigers Edson Braafheid zum FC Bayern verkündet werden.
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Am Mittwoch soll der Wechsel des Twente-Verteidigers Edson Braafheid zum FC Bayern verkündet werden.

MÜNCHEN Über den Musikgeschmack von Edson Braafheid ist wenig bekannt. Sollte der Mann aus Surinam heimatverbunden sein, könnte im Bayern-Bus bald „Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand“ oder „Um die Ecke pfeift der Wind“ laufen. Stammt von Bruce Low, dem sonorsten Bass der 70er – und ebenso ein Sohn der Stadt Paramaribo wie Romeo Castelen, Clarence Seedorf, Edgar Davids, Jimmy Floyd Hasselbaink, Aron Winter – und Edson Braafheid. Die Wetten stehen recht eindeutig, dass der Nationalspieler bald nicht mehr die linke Seite von Twente Enschede verteidigt, sondern die des FC Bayern. Der nächste Holländer. Bayern wird immer oranjer. Ein Überblick:

Edson Braafheid

Seine Zusage an Bayern wird für Mittwoch erwartet – nach dem WM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen, womöglich Braafheids zweitem Länderspiel für Holland. Sein Vater hat Ajax Amsterdam und Eindhoven abgesagt. Eine Klausel erlaubt den Ausstieg aus dem bis 2010 laufenden Vertrag für etwa zwei Millionen Euro Ablöse. Der Linksfuß begann beim FC Abcoude, wechselte zu Utrecht und vor zwei Jahren zu Enschede, das hinter Alkmaar Platz zwei belegte. In der Champions-League-Qualifikation war Arsenal zu stark, im Uefa-Cup scheiterte man in der dritten Runde im Elfmeterschießen an Marseille - Braafheid verwandelte. Als torgefährlich gilt er nicht: 143 Spiele in der Ehrendivision, drei Treffer. 2006 gewann er mit der U21 den EM-Titel, saß im Finale aber auf der Bank. Erstes Länderspiel: im Februar, 1:1 in Tunesien. Der Familienvater, 26, gilt als besonnener Spieler, der früh erwachsen geworden ist. Er könnte links hinter Daniel Pranjic verteidigen. Wahrscheinlichkeit, dass Braafheid Bayer wird: 80 Prozent.

Wesley Sneijder

Da Louis van Gaal in Alkmaar oft mit zwei Sechsern, davor drei Kreativen und einem Stürmer spielte, ist auch die Verpflichtung eines Spielmachers wie Sneijder denkbar. Der spielte 2008 eine sensationelle EM, erlebte dann ein schlimmes Jahr mit Verletzungen, Eheproblemen und all dem Brimborium, das bei Klubs wie Real Madrid normal ist. Nach den jüngsten Transfers werden Sneijders Einsatzchancen dort noch geringer werden. Wenn er bei der WM dabei sein will, muss er wechseln; Bondscoach Marwick sagt: Wer nicht im Verein spielt, spielt auch nicht in der Elftal. Wahrscheinlichkeit, dass Sneijder Bayer wird: 60 Prozent

Rafael van der Vaart

Der einstige Sonnenschein des HSV ist in einer ähnlichen Situation wie Sneijder. Fünf-Jahres-Vertrag bei Real, dennoch unglücklich. Bei 39 Einsätzen 35 Mal ein- oder ausgewechselt worden. Auch er will zur WM, muss also spielen. Ein Doppelwechsel Sneijder/van der Vaart zu Bayern gilt als unwahrscheinlich: Die beiden spielen sehr selten zusammen. Da sich van der Vaarts Klasse erst entfaltet, wenn das Spiel auf ihn zugeschnitten ist, wäre Sneijder die einfachere Lösung: Wahrscheinlichkeit, dass van der Vaart Bayer wird: 20 Prozent

Arjen Robben

Noch einer aus dem Chor der Unzufriedenen bei Real. War im Herbst länger verletzt, durfte in der Liga nur 13 Mal durchspielen. Den Bayern-Bossen gefällt er freilich. Wahrscheinlichkeit, dass Robben Bayer wird: höher als bei van der Vaart

Die Oranje-Fraktion wird wachsen. Einer, der schon da ist, freut sich: „Wir bekommen eine richtig gute Truppe“, sagt Mark van Bommel, und das mit neuem Trainer: „Er wird die Linie von Heynckes fortsetzen - nur schärfer und aggressiver.“

Thomas Becker

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