Der FC Bayern und die Causa Lewandowski: Karneval der Eitelkeiten
"Haben Sie schon mal gelesen, dass ein Spieler dem FC Bayern auf der Nase herumtanzt?" Das sagte Uli Hoeneß, damals Bayern-Präsident, über Ousmane Dembélé, der sich 2017 von Dortmund zum FC Barcelona wegstreikte. Fünf Jahre später ist beides Geschichte: Hoeneß als Präsident - und die Zeiten, in denen kein Spieler den Nasentanz mit den Münchnern vollführte.
Lewandowski soll das Buhlen um Haaland schwer gekränkt haben
Lewandowski, Torgarant und sportliche Lebensversicherung des Rekordmeisters, hat für sich mit dem Lebensabschnittspartner FC Bayern abgeschlossen. Weg, nur noch weg will er - ironischerweise auch noch zu Barça. Duplizität der Ereignisse. Was die Posse offenbart: Fußball ist ein skrupelloses Geschäft, in dem Verträge eher unverbindliche Absichtserklärungen sind.
Und: Fußball ist ein Karneval der Eitelkeiten. Angeblich war der Mensch Lewandowski so verletzt, dass die Bayern sich mit Erling Haaland als Nachfolger eines fast 34-Jährigen beschäftigten, dass es für ihn kein Zurück gibt zu dem Verein, dessen Wappen er noch kürzlich - angeblich stolz - getragen hat.
Die Causa Lewandowski verkommt zum Kindergarten
Man sagt über Fußball, dass er die Möglichkeit biete, dass gestandene Männer Kinder bleiben könnten. Kein Wunder, dass all dies wie ein Kindergarten anmutet. Vereinsbosse und Trainer müssen zugleich Kindergärtner sein. Leider gerieren auch sie sich gerne wie die zuletzt in der Politik oft zitierte "beleidigte Leberwurst".
Sportvorstand Hasan Salihamidzic initiiert den "Was erlauben Lewy"-Chor, der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn will in einer Basta-Rede den furchteinflößenden Titan reanimieren - und ausgerechnet Hoeneß erhebt den Vorwurf, dass es Lewy nur ums Geld gehe. Sieger gibt es in dieser Posse keine. Der Karneval der Eitelkeiten kennt nur Verlierer.
