Der FC Bayern startet in den Monat der Wahrheit

Für den FC Bayern stehen im Februar entscheidende Spiele in allen drei Wettbewerben an, die Partie in Mainz ist nur der Anfang. Bei Coman gibt’s Hoffnung. Flick: "Vielleicht ist er nächste Woche voll dabei".
von  Maximilian Koch
Der FC Bayern würde gern in alle drei Wettbewerben weiter jubeln.
Der FC Bayern würde gern in alle drei Wettbewerben weiter jubeln. © sampics/Augenklick

München - Es geht in die heiße Phase der Saison, in den ersten Monat der Wahrheit. Da kochen die Emotionen schon mal über – wie in dieser Trainingswoche beim FC Bayern, als Jérôme Boateng und Leon Goretzka nicht nur verbal, sondern auch körperlich aneinandergerieten.

FC Bayern vor den entscheidenden Wochen

Für Trainer Hansi Flick war dieser Zweikampf deutlich zu feurig. "Das sind Dinge, die gehen in der Form so nicht", stellte der Coach vor der Partie bei Mainz 05 an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky live) klar: "Wir stehen für bestimmte Werte." Trotz des unnötigen Tritts von Goretzka und der folgenden Watschn von Boateng verzichtete der Coach auf eine Geldstrafe. "Ich habe mit beiden telefoniert. Grundsätzlich halte ich nicht viel von Strafen", erklärte er weiter.

Der Pädagoge Flick. Mit Bestimmtheit, aber eben auch mit Verständnis führt er seine Mannschaft. Damit sie für ihn in den wichtigen Momenten durchs Feuer geht. Und das wird nötig sein bei sieben Spielen in nur 29 Tagen. Die AZ zeigt die schwierigen Aufgaben im Februar.

Gegen Leipzig geht es um die Meisterschaft

Bundesliga: Der Auftakt in Mainz kommt für Bayern gerade recht. Die vergangenen sieben Gastspiele bei den Rheinhessen gewannen die Münchner allesamt, Robert Lewandowski war in 18 Partien gegen Mainz an 18 Toren direkt beteiligt. Viel besser könnten die Vorzeichen nicht sein.

Richtig spannend wird es dann am Sonntag in einer Woche: RB Leipzig reist in die Arena zum absoluten Topspiel der Bundesliga. Bislang gewann Bayern jedes Liga-Heimspiel gegen die Sachsen, die sich allerdings noch nie so stark und konstant präsentierten wie unter Trainer Julian Nagelsmann. "Uns interessiert Leipzig im Moment noch überhaupt nicht, wir denken von Spiel zu Spiel", behauptete Flick: "Jetzt ist erstmal Mainz wichtig."

Die weiteren Münchner Kontrahenten im Februar: Köln und Hoffenheim auswärts, Paderborn zuhause. Angesichts der engen Tabellensituation an der Spitze kann sich die Flick-Elf keine Ausrutscher mehr erlauben.

Personallage der Bayern entspannt sich

Was hilft: Die Personallage entspannt sich weiter. Neben Lucas Hernández machen auch Javi Martínez und Kingsley Coman Fortschritte. "Es ist erfreulich, dass er wieder mit der Mannschaft trainiert", sagte Flick über Coman. "Er wird jetzt integriert, vielleicht ist er nächste Woche voll dabei. Wir freuen uns, dass wir über kurz oder lang wieder auf ihn zurückgreifen können."

Das Leipzig-Spiel kommt wohl noch zu früh, die Partie in Köln (16. Februar) scheint aber realistisch zu sein. Bei Martínez wird es noch etwas länger dauern. Insgesamt hält Flick den Kader für stark genug. "So wie es aussieht, bin ich aktuell wirklich zufrieden", sagte er. Sein Team habe "enorme Qualität".

DFB-Pokal: Obacht vor Hoffenheim!

DFB-Pokal: Kommende Woche Mittwoch (20.45 Uhr) steht in München das Pokal-Achtelfinale gegen 1899 Hoffenheim an. Klingt erstmal gar nicht so kompliziert, aber Vorsicht: Hoffenheim ist in dieser Saison eine echte Wundertüte, krachende Niederlagen wie gegen Mainz (1:5) oder Augsburg (2:4) mischen sich mit überraschenden Siegen wie gegen Dortmund (2:1) und eben bei den Bayern (2:1) in der Liga. Für Flick, der in Heidelberg geboren wurde und von Juli 2017 bis Februar 2018 Geschäftsführer der TSG war, wird es ein ganz spezielles Aufeinandertreffen.

FC Bayern will in der CL weiter kommen

Champions League: Flicks Zukunft als Bayern-Coach hängt nicht zuletzt davon ab, wie sein Team in der Königsklasse abschneidet. "Wir wollen uns ganz anders präsentieren als im Achtelfinale der vergangenen Saison, in dem wir verdient ausgeschieden sind", sagt Joshua Kimmich über die Partien gegen den späteren Sieger FC Liverpool (0:0/1:3) im Frühjahr 2019 unter Niko Kovac.

Bereits das Hinspiel in London am 25. Februar wird aufzeigen, was für Bayern in der Champions League möglich ist. Das Rückspiel steigt am 18. März. Bis dahin könnten die Titelchancen in drei Wettbewerben dahin sein – oder aber langsam Triple-Träume reifen.

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