Der FC Bayern schwebt: "Es ist ein Traum!"

Mit 6:1 gegen Stuttgart verteidigt der FC Bayern die Tabellenführung verteidigt - und legt den besten Saisonstart seit fünf Jahren hin. Die Bilder vom Spiel
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Mit 6:1 gegen Stuttgart verteidigt der FC Bayern die Tabellenführung verteidigt - und legt den besten Saisonstart seit fünf Jahren hin. Die Bilder vom Spiel
Rauchensteiner Mit 6:1 gegen Stuttgart verteidigt der FC Bayern die Tabellenführung verteidigt - und legt den besten Saisonstart seit fünf Jahren hin. Die Bilder vom Spiel

Sechs Tore, ein gelungenes Kurz-Debüt von Javi Martinez und ein „Neuzugang“ namens Bastian Schweinsteiger: Tabellenführer FC Bayern München ist „wunschlos glücklich“.

München - Javi Martinez schwärmte auf Spanisch von einem  „perfekten Traum“, Uli Hoeneß federte beschwingt aus der Arena: Die Sechs-Tore-Gala gegen Stuttgart, das erfolgreiche Kurz-Debüt des Rekordmannes Martinez und ein „Neuzugang“ namens Bastian Schweinsteiger machten Bayern München selig.

Vor allem der 40-Millionen-Einkauf Martinez war „wunschlos glücklich“. „Wir“, sagte er schon, `haben gewonnen, ich durfte ein paar Minuten spielen – und das an meinem 24. Geburtstag. Es ist ein Traum, absolut perfekt". Bis zur 77. Minute hatte der spanische Nationalspieler die Bayern noch als einer von 71.000 begeisterten
Zuschauern bestaunen dürfen, ehe er seinen Einstand gab. Am 6:1 (3:1)-Endstand konnte er nichts mehr ändern, „aber man hat schon gesehen, dass er kicken kann“ (Coach Jupp Heynckes). Der Neue spielte auch mal einen langen Ball in die Spitze und war ungemein passsicher – 17 seiner 19 Zuspiele kamen an. Und er spielte sofort eine tragende Rolle. In nur 13 Minuten hatte er 24 Ballkontakte, hochgerechnet auf 90 Minuten wären das unglaubliche 161.

„Er hat nicht unbedingt Glamour-Faktor, aber er erfüllt eine sehr wichtige Funktion“, sagte Sportvorstand Matthias Sammer. Rummenigge meinte, der FC Bayern werde „noch viel Freude haben“ an dem „netten und sehr höflichen Burschen“, wie er Martinez nach einem gemeinsamen Essen im Mannschaftskreis beschrieb. Ähnlich
unprätentiös wie zuvor auf dem Platz gab sich Martinez bei den Interviews. Alles muy bien, alles super, sagte er, und nein, nochmal, die Rekordablöse sei keine Last, sondern zusätzliche Motivation für ihn. Das richtige Kennenlernen, betonte Heynckes, beginne für Martinez ohnehin erst in der Länderspielpause. Bis zum nächsten Spiel am 15. September gegen Mainz 05 will Heynckes vor allem das Zusammenwirken von Martinez mit Bastian Schweinsteiger einstudieren. Am Sonntag war das neue Sechser-Duo noch nicht gemeinsam zu sehen, weil Martinez für Schweinsteiger kam.
   

Schweinsteiger war kurzfristig in die Startelf gerückt, weil Arjen Robben sich krank abgemeldet hatte – er fügte sich glänzend ein. Heynckes hatte gar gesehen, „dass der FC Bayern nur mit einem guten Schweinsteiger Erfolg haben wird“. Und Bundestrainer Joachim Löw, der Schweinsteiger für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele noch nicht wieder nominierte, sagte im kicker: „Ich spüre wieder seine Lust und seine Bereitschaft, Top-Leistungen zu erreichen.“ Schweinsteiger selbst hatte „erstmals seit Februar wieder so das Gefühl, ganz gesund zu sein“. Die wichtigste Erkenntnis, betonte er, sei jedoch gewesen, dass die Mannschaft mental stark sei. „Wir haben in der vergangenen Saison nicht viele Rückstände aufgeholt“, sagte er. Nur in zwei von zehn Ligaspielen war das der Fall. Gegen den VfB gelang es nach dem 0:1 von Martin Harnik (25.). Thomas Müller (32., 49.), Toni Kroos (33.), Martinez-Statthalter Luiz Gustavo (43.), Mario Mandzukic (47.) und Schweinsteiger (51.) schossen den höchsten Sieg gegen nach der Roten Karte für Vedad Ibisevic (74.) am Ende noch zehn Schwaben heraus.
   

Coach Heynckes sah endlich das ersehnte „schnelle Umschalten“, Schweinsteiger „einen gewissen Hunger“. Der, meinte Torwart Manuel Neuer, rühre wohl vom härteren Konkurrenzkampf her. „Es könnte sein, dass das die paar Prozent bringt, die uns letztes Jahr fehlten.“ Doch das Gerangel um die Plätze fordert auch Opfer. Gustavo wird trotz bisher nahezu fehlerfreier Auftritte bald für Martinez weichen müssen. „Ich will um meinen Platz kämpfen“, kündigte er an, „aber
wir müssen uns repektieren, für die Mannschaft.“ Es war ein Satz, der Heynckes stolz machen dürfte. Die Stimmung im Team sei gut, sagte er, und belegte das mit dem Beispiel Robben. „Trainer“, habe der vermeintliche Egomane vor dem Spiel gesagt, „wir haben so viele gute Spieler, da ist es besser, wenn einer spielt,
der hundertprozentig fit ist.“ Das, sagte Heynckes, „ist im Moment der Geist der Mannschaft“.

Dennoch sehen die Bayern, wie es Rummenigge formulierte, „keinen Grund, euphorisch zu sein. Wir müssen jetzt weitermachen, einfach weitermachen.“ Denn, so fügte Sammer an, „wir werden bei diesem Marathon-Lauf nicht nach zwei Kilometern im Ziel sein“.

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