Der FC Bayern kassiert zu viele Gegentore: Jetzt schaltet sich Uli Hoeneß ein

Nach einer soliden Hinrunde hat der FC Bayern plötzlich wieder Probleme in der Defensive, gegen Kiel und Rotterdam gab es jeweils drei Gegentore. Hoeneß will darüber mit Trainer Kompany sprechen.
von  Maximilian Koch
Ehrenpräsident Uli Hoeneß zeigt sich nicht in allen Belangen zufrieden mit dem FC Bayern. Er will sogar mit Kompany ins Gespräch gehen.
Ehrenpräsident Uli Hoeneß zeigt sich nicht in allen Belangen zufrieden mit dem FC Bayern. Er will sogar mit Kompany ins Gespräch gehen. © IMAGO

München - Drei Gegentore gegen Holstein Kiel, drei gegen Feyenoord Rotterdam, zwei gegen Wolfsburg und jeweils eins gegen Bratislava und Freiburg: Defensiv läuft es für den FC Bayern in diesem Jahr noch ganz und gar nicht nach Plan, in sieben Partien musste die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany insgesamt schon zehn Treffer hinnehmen.

Zu viel für die eigenen Ansprüche, zu viel aus der Sicht von Torhüter und Kapitän Manuel Neuer. Und deshalb schaltet sich nun sogar der Ehrenpräsident ein. "Das muss der Herr Eberl (Bayern-Sportdirektor Max Eberl, d.Red.) mit ihm ausmachen, aber wenn ich ihn (Trainer Vincent Kompany) demnächst mal sehe, werde ich ihn auch fragen, warum wir so viele leichte Tore kriegen", sagte Uli Hoeneß beim Sonntags-Stammtisch des Bayerischen Fernsehens.

Kommt es am Freitag gegen Bremen zum Gespräch zwischen Kompany und Hoeneß?

Freitag rund ums Heimspiel gegen Werder Bremen (20.30 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) könnten sich Hoeneß und Kompany im Stadion treffen und sich austauschen, doch dem Coach ist das Problem freilich ohnehin schon bekannt und ein großes Ärgernis: Die Konzentration war zuletzt in einigen Partien nicht hoch genug bis zum Ende. Und das wurde von den Gegnern bestraft.

"Wir haben die zweite Halbzeit ziemlich gut begonnen. Aber die letzten zehn Minuten sind natürlich etwas, das wir mit dem Team und den Spielern überprüfen müssen", sagte Kompany nach dem Kiel-Spiel.

Kopf hoch, Burschen! Mittelfeld-Akteur Pavlovic mit den Abwehr-Stars Kim, Guerreiro und Upamecano (l.). Deren Taumeln ruft auch Ehrenpräsident Hoeneß auf den Plan.
Kopf hoch, Burschen! Mittelfeld-Akteur Pavlovic mit den Abwehr-Stars Kim, Guerreiro und Upamecano (l.). Deren Taumeln ruft auch Ehrenpräsident Hoeneß auf den Plan. © IMAGO/kolbert-press

Vor allem Kim muss sich steigern, mit Dier steht eine Alternative bereit

In der Abwehrreihe hatte der Belgier Konrad Laimer (rechts), Dayot Upamecano und Minjae Kim (beide zentral) sowie Raphael Guerreiro (links) aufgeboten, keiner von ihnen konnte überzeugen. Speziell Kim kommt noch nicht so gut ins Jahr 2025 rein, der Südkoreaner muss sich in den kommenden Wochen steigern. Mit Eric Dier und Josip Stanisic gibt es im Kader zwei Alternativen, Stanisic könnte auch rechts hinten ins Team rücken.

Klar ist: Mit Blick auf die Champions League und die Playoffs gegen Celtic Glasgow (11. und 18. Februar) sollten die Münchner ihre Abwehrschwäche ablegen, um titelfähig zu sein.

Kimmich vermisst "den Hunger über 90 Minuten" beim FC Bayern

"Wir müssen es schaffen, 90 Minuten fokussiert, konzentriert und hungrig die Spiele zu gestalten", forderte Mittelfeld-Chef Joshua Kimmich: "Wenn wir unsere Prinzipien verlieren, dann sind wir eine normale Mannschaft. Wenn wir unsere Prinzipien aber 90 Minuten auf den Platz bringen, dann sind wir eine sehr, sehr gute Mannschaft."

Aber warum schafft es Bayern oft nicht, defensiv sicher zu stehen bis zum Spielende? "Ich glaube nicht, dass es eine Sache der Qualität ist, sondern das ist dann wirklich schon hier oben", ergänzte Kimmich und zeigte auf seinen Kopf. Es gehe der Mannschaft derzeit ab, "den Hunger über 90 Minuten zu haben", sagte Kimmich.

Hoeneß kassiert Meister-Versprechen ein

Aber genau den braucht Kompanys Team, um letztlich Silberware zu gewinnen. In der Bundesliga liegt Bayer Leverkusen nur sechs Punkte zurück, am Sonntag besiegte die Werkself Hoffenheim souverän mit 3:1. Am 15. Februar kommt es in Leverkusen zum direkten Duell mit Bayern.

Und der Respekt ist inzwischen wieder so groß, dass Aufsichtsrat Hoeneß sogar sein Meisterversprechen aus dem vergangenen November einkassiert hat. "Das muss ich jetzt einschränken, weil die Leverkusener stärker sind als erwartet", sagte er. "Das sind die Einzigen, die uns richtig ärgern und auch weiter ärgern werden." Anderen Konkurrenten "wie Dortmund und Leipzig sind vorbei", ergänzte Hoeneß. Es ist ein Zweikampf.

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