Der FC Bayern ist Weltmeister! Na und?

Sie sollen den erfolgreichsten UND schönsten Fußball spielen? Herrje! - AZ-Sportchef Gunnar Jans über über den FC Bayern, jetzt auch Gewinner der Klub-WM.
von  Gunnar Jans

 

München - Als Sportler in der Redaktionskonferenz konnte man sich wundern, wie meine Kollegen aus den anderen Ressorts den Erfolg des FC Bayern bei der Klub-WM ins Lächerliche zogen. Immerhin nahmen sie Notiz davon, anders als meine Töchter, die jedes Fußball-Finale schauen, am Samstagabend aber freiwillig schlafen gingen. Und während die werberelevante TV-Kundschaft „Schlag den Raab“ oder „Stubbe“ den Vorzug gab, redeten die ARD-Männer Simon und Delling ihr eigenes Produkt schlecht. Fazit: Man muss dieses Spiel nicht gesehen haben.

Der FC Bayern ist Weltmeister! Na und? Okay, sportlich hatte das 2:0 gegen Casablanca den Wert eines Tests gegen die Ostallgäu-Auswahl, auch war die gesellschaftliche Relevanz offenbar geringer als bei der Ziehung der Glückszahlen für die spanische Weihnachtslotterie. Und selbst wenn sie einem an der Säbener Straße weismachen wollen, das Fifa-Zeichen auf dem Ärmel ermögliche Verein und Spielern gigantische Vermarktungs-Chancen, so juckt das kaum einen.

Doch ums Geld geht es am Ende gar nicht so sehr wie vielmehr ums Gefühl, das in Marokko manifestiert wurde: Beste Mannschaft der Welt, diesen Titel haben sie (sich) verdient. Schon tobt die Debatte, wie dies noch zu steigern sei, und dass Peps Bayern in 2014 beides gelingen müsse, den erfolgreichsten und zugleich schönsten Fußball zu spielen, besser als das beste Barcelona! Herrje! Alles Quatsch: Sie sollten sich nichts ein- und nichts ausreden lassen.

Und am Ende der glorreichen Titelhatz mal ihr persönliches Triple feiern: Innehalten, genießen, abschalten.

 

 

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