Der FC Bayern Breitensport

Die Fußballer und Basketballer des Klubs sind (welt-)bekannt. Doch ist das alles? Von wegen! Die AZ zeigt nach dem Aus der Turner, was der Verein zu bieten hat – bis hin zu „Klötzchenschiebern“.
kby, jga |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News

Die Fußballer und Basketballer des Klubs sind (welt-)bekannt. Doch ist das alles? Von wegen! Die AZ zeigt nach dem Aus der Turner, was der Verein zu bieten hat – bis hin zu „Klötzchenschiebern“.

München - Der FC Bayern ist eine Weltmarke des Sports. Die Fußballer dürfen sich als Triple-Champions und Klubweltmeister feiern lassen, der Verein wartete bei der Jahresbilanz Ende 2013 mit einem Rekordergebnis auf. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 432,8 Millionen Euro. „Wir sind nicht mehr regional, nicht mehr national, wir sind international“, sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge.

So weit zu König Fußball. Auch die Basketballer sorgen für Furore, sie führen die Bundesliga souverän an. Doch mit den Kickern (männlich und weiblich) und Korbwerfern endet auch das Profitum beim FC Bayern. So wurde die Turnabteilung der Bayern, die gerade sportlich den Aufstieg in die Bundesliga geschafft hatte, jetzt geschlossen. Der Grund: zu hohe Kosten, kaum Nachwuchs, kein Imagegewinn. „Wir haben uns entschieden, mit Fußball und Basketball Profisport zu betreiben. Daraus aber den Schluss zu ziehen, dass wir nur noch diese Sportarten unterstützen, wäre völlig falsch. Das will keiner im Präsidium“, erklärt Vizepräsident Rudolf Schels: „Wir unterstützen auch alle anderen Abteilungen. Unser großes Anliegen hierbei ist es, dass sie dem Breitensport dienen.“

Doch wie sieht er aus, dieser FC Bayern Breitensport? Der Verein betreibt Abteilungen in den Sportarten Basketball, Handball, Schach, Schiedsrichter, Tischtennis und Kegeln – früher schmückte man sich noch mit Eishockey (1966 – ’69, wo man sogar 1967 Pokalsieger war) und Baseball (1962 – ’70, Meister ’62 und ’69).

Herausragend ist das Schiedsrichterwesen des FC Bayern. Die Abteilung ist mit etwa 120 Schiris die größte Europas. Die Denksportler beim Schach, die in 90er Jahren in ihren Reihen sogar Großmeister Robert Hübner hatten und neun Mal Deutscher Meister wurden, stürzten ab, nachdem der jetzige Ehrenpräsident Franz Beckenbauer sie als „Klötzchenschieber“ abgestempelt hatte. Die denkenden Bayern-Männer und -Frauen schieben nun in der 2. Liga rum.

Die Handballer lassen es in der Bezirksoberliga (Männer) und Bezirksliga (Frauen) krachen. Die Kegler schieben in der Bezirksoberliga eine (ruhige) Kugel, zeitweise gehörte ihnen sogar Ex-Fußball-Nationalspieler Mehmet Scholl an. Die Basketballer haben neben den Bundesliga-Profis ein Frauenteam (Regionalliga), eine Seniorenmannschaft und 16 Junioren-Teams zu bieten. Im Tischtennis sind die Männer in die 2. Liga aufgestiegen, die Frauen ping-pongen in der Regionalliga, zudem gibt’s drei Juniorenteams.

Der FC Bayern Breitensport eben.

Auch die anderen Vereine der Fußball-Bundesliga haben meist mehrere Breitensportarten eingegliedert, die wenigsten leisten sich den Luxus, weitere Profiteams zu fördern. Bayer Leverkusen hat ein Basketball-Team in der 2. Liga, ein Frauenteam in der 1. Handball-Bundesliga und nennt die erfolgreichste Leichtathletik- und Behindertensport-Abteilung Deutschlands sein eigen. Borussia Dortmund hat ein Handball-Frauenteam in der 2. Bundesliga.

Eintracht Frankfurt hat mit seinen Leichtathleten bisher für über 220 deutsche Meister gesorgt, zur Zeit startet Hammerwurf-Weltmeisterin Betty Heidler für die Hessen. Hertha BSC trumpft im Beachvolleyball auf, Die Europameister Sara Goller und Laura Ludwig machten Berlin zu einer Sandhochburg. Hannover 96 ist im Handball Kooperationspartner des Bundesligisten TSV-Hannover-Burgdorf.
 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.