Der FC Bayern auf dem Weg nach Utopia

Klar, zum Start in die Champions League soll bei Maccabi Haifa gleich ein Sieg her. Aber danach?Die Bayern formulieren ihre Ziele in Europa ziemlich defensiv. Dafür gibt es auch Gründe
TEL AVIV Es wird ein Milliardenspiel. Unfassbare 1,09 Milliarden Euro werden in dieser Champions-League-Saison zu verdienen sein, so viel wie nie. Dabei hat der FC Bayern in Europas Kohleliga in der letzten Saison schon 34,56 Millionen Euro verdient.
Nach oben keine Grenzen?
Zumindest sportlich gibt es offenbar welche für die Bayern. „Es war nie schwerer, diesen Wettbewerb zu gewinnen, als heute“, sagt Klubchef Karl-Heinz Rummenigge, als sich der Tross aufmacht zum ersten Spiel am Dienstag in Tel Aviv bei Maccabi Haifa (20.45 Uhr, Sky live). Sie schlagen leise Töne an. Mia san mia? Eher: Mia san vorsichtig!
Rummenigge verhalten: „Ich hoffe auf einen einen Sieg zum Auftakt. Diese Gruppe ist kein Selbstläufer. Alle drei Gegner (Haifa, Juventus, Bordeaux, d. Red.) sind in ihren Ligen Tabellenführer.“ Das Mindestziel sei das Überstehen der Gruppenphase, man strebe das Viertelfinale an.
Dabei weiß der neue Trainer doch, wie man den Pott holt. 1995 hat Louis van Gaal mit Ajax den Titel gewonnen. Aber auch er glaubt nicht an einen Erfolg in dieser Saison.
Van Gaal: „Dazu brauche ich mehr als diese zwei Jahre. Die Champions League ist das langfristige Ziel, möglicherweise eine Utopie, die vielleicht erst nach meiner Zeit Wirklichkeit wird.“ Eine Utopie? Und was, wenn er über 2011 hinaus verlängert? „Vielleicht schaffen wir es hier, am Ende der Periode van Gaal, die Champions League zu gewinnen.“ Jetzt machen sich die Bayern auf den Weg nach Utopia. Worauf es beim diesjährigen Anlauf ankommt:
Und auch einen neuen Vertrag über 2011 hinaus? Der Franzose hat zuletzt Bereitschaft angedeutet, länger zu bleiben. Die Chefs reagieren darauf eher kühl. Rummenigge: „Ich habe Ribérys Worte zur Kenntnis genommen. Wir werden das in aller Ruhe intern diskutieren. Da der Vertrag bis 2011 läuft, haben wir keinen Zeitdruck. Es ist eine Vertragslaufzeit, die uns ruhig schlafen lässt. Aber es wäre natürlich schön, diesen Spieler zu halten.“
ps, ane, ill