Der FC Baycelona

Am Mittwoch trifft Pep Guardiola mit seinem neuen Klub auf die Spanier. Die AZ erklärt, warum Barça als Vorbild für die Bayern herhält – und was sich an der Säbener Straße noch alles ändern wird
Patrick Strasser |
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MÜNCHEN Eine Siegerehrung ist nichts für Pep Guardiola. Als die Mannschaft die Telekom-Trophäe, na ja eher eine Blumenvase, überreicht bekam, sah sich der neue Trainer die teils gespielte Freude aus der Distanz an. Er wartete auf Arjen Robben. Auf dem Weg in die Kabine schnappte er sich den Holländer: Nachhilfe in Sachen Taktik. Jede Minute, jede Situation zählt.


27 Tage ist Guardiola nun im Amt und die sanfte Revolution im vollen Gange. Demütig und bescheiden gab sich der 42-Jährige zu Beginn, sprach von „kleinen Details”, die er verändern wolle. Mittlerweile ist er dabei, Training, Taktik, System und andere Gewohnheiten des Triple-Siegers umzuwerfen. Seit Juli 2008, als Jürgen Klinsmann umstürzlerisch tätig werden wollte – und später jäh scheiterte – hat kein Bayern-Trainer dermaßen an Ritualen und Automatismen gerüttelt. Klinsmann installierte damals manchen Buddha, Guardiola dafür Thiago.


Vorbild allen Treibens ist für den Spanier der FC Barcelona, sein Herzensklub. Am Mittwoch (18.30 Uhr, ZDF live) trifft Guardiola im Testspiel um den Uli-Hoeneß-Cup auf die Mannschaft, die er 2012 („Ich hatte keinen Antrieb mehr”) nach 14 Titeln in vier Jahren verließ. Die Katalanen sind erst seit letzten Montag in der Vorbereitung und so wird Pep seiner alten Liebe weh tun (müssen). Rechtzeitig hat er sein Paradies in Barcelona verlassen, erkennend, dass da eine Mannschaft über ihrem Zenit ist. Sein neues Projekt heißt: FC Baycelona, der Triple-Sieger in einer neueren noch moderneren Version, ein Update. Die AZ zeigt, was sich alles ändert.

Keine Stammelf mehr

Das Durchwechseln beim Telekom-Cup zeigte, dass es Guardiola ernst meint mit einem großen Kader, der von 28 Profis höchstens noch auf 24-25 verkleinert wird. „Wir haben einen Kader mit 18 Stammspielern, der Geist des letzten Jahres war der Ursprung für all unsere Erfolge”, sagte Sportvorstand Matthias Sammer am Montag, „und wenn ich mir den Spielkalender anschaue, was wir inklusive WM in diesem Jahr von unseren Spielern abverlangen, dann ist es so, dass die Zeit einer so genannten Stamm-Mannschaft in meinen Augen vorbei ist.” Klar, da spricht der Pep aus Sammer, mit dem er sich intensiv austauscht.



Alle Macht dem Mittelfeld


Fünf Mann im Mittelfeld, Minimum. Wenn die Außenverteidiger aufrücken und sich der Mittelstürmer fallen lässt, sind es acht. Im Internet kursieren Witze über ein 1-8-1-System. Wahrscheinlicher: eine 2-9-0-Variante. Das Vorbild: der Ballbesitz-Fußball von Barça. „Er erinnert er mich an Ernst Happel, der ein Genie war, ähnlich wie Guardiola”, analysierte Günter Netzer, „für Happel war das Mittelfeld auch das Herzstück. Aus dem Mittelfeld, sagte er immer, entsteht das gesamte Spiel. Das Mittelfeld entscheidet über den Ausgang.” Was Pep noch monierte: „Zu viele Ballberührungen.” Bei Tiki-Taka stoppt man keinen Ball.



Ständige Neuerungen

Nur keine Routine – ob im Spiel oder im Training. „Pep wird Bayern beibringen, das Spiel noch besser zu verstehen”, sagte Barça-Spielmacher Xavi im „Stern”, der Pep als „Perfektionist” beschreibt. Und weiter: „Die Spieler werden, den Fußball in einer anderen Dimension verstehen.” Doch locker sein, das könne er auch. Xavi: „Ihr werdet euch noch wundern, was das für ein Typ ist, auch die Leute bei Bayern.” 

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