Der Dreisatz des FC Bayern: Köln, Salzburg Dortmund

München - Mit Christoph Daum wollte sich Hansi Flick nicht lange aufhalten. Obwohl ihre Verbindung schicksalhaft ist. Nach fünf Jahren mit vier Meisterschaften wechselte der heutige Bayern-Trainer im Sommer 1990 zum 1. FC Köln, dem Gegner seiner Mannschaft am Samstag.
"Mein Einstieg war, dass Christoph Daum mich von den Bayern nach Köln gelotst hat und ich kein einziges Mal unter ihm trainiert habe, da er entlassen wurde", berichtete Flick. "Ich hätte gerne unter ihm trainiert, da er die Dinge ein bisschen anders sieht."
Ein Satz mit x - Daums Nachfolger hieß Erich Rutemöller. Flick blieb drei Jahre in Köln. "Es war eine schöne Zeit, auch wenn sie für mich nicht so erfolgreich war und mit der Sportinvalidität geendet hat", so Flick rückblickend.
Drei Auswärtsspiele: Das straffe Bayern-Programm geht weiter
Vergangenheit. Und da Flick sich damit nicht gerne befasst, sondern "ein Mensch der Gegenwart" (Flick über Flick) ist, blickte er nicht nur auf die Partie beim 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker). Denn schon am Dienstag steht das nächste Auswärtsspiel an, in der Champions League bei RB Salzburg.
Und kommenden Samstag steigt dann der Bundesliga-Klassiker der Neuzeit, das Duell bei Borussia Dortmund - erneut auswärts. "Mir wäre lieber gewesen, wenn ein Heimspiel dazwischen gewesen wäre. Aber wir müssen es annehmen, das Beste rausholen und möglichst jeweils drei Punkte holen", sagte der Bayern-Trainer. Drei Mal drei. Köln, Salzburg, Dortmund.
Hansi Flick passt die Belastungssteuerung an
Bayerns Dreisatz. Eine schöne Klimax, denn die Aufgabe wird von Spiel zu Spiel herausfordernder. Also coacht Flick die drei Partien in einer Woche, als wäre es eine große Herausforderung. "Wir versuchen, die Belastungen auszugleichen. Das werden wir auch in Köln tun. Dort werden wir die Belastungssteuerung anpassen - wie das aussieht, das verrate ich aber nicht."
Die AZ blickt auf Bayerns Dreierpack und die mögliche Rotation, Mannschaftsteil für Mannschaftsteil.
Tor: Manuel Neuer, der Kapitän, spielt immer, will immer spielen. Stellvertreter Alexander Nübel muss schon auf ein super-leichtes Pokal-Los für die zweite Runde (22./23.12.) hoffen, dass er mal wieder ran darf.

Hernández ist gesetzt - bekommt Pavard eine Pause?
Abwehr: In der Viererkette ist und bleibt David Alaba der Chef, neben ihm könnte Jérôme Boateng nach Schonung in Moskau wieder Niklas Süle ersetzen. Zumal Flick erklärte: "Jérôme macht im Training einen herausragenden Eindruck, und Niklas kommt nach seiner langen Verletzung immer besser in Form. Jérôme und David haben ihm noch voraus, dass sie eingespielter sind. Bei Niklas sind manche Dinge noch nicht ganz top - was aber ganz normal ist. Er macht Schritt für Schritt nach vorne - und ich bin guter Dinge."
Auf links ist Lucas Hernández nach dem Bänderriss von Alphonso Davies gesetzt, rechts könnte Oktober-Neuzugang Buona Sarr erneut Benjamin Pavard eine Pause verschaffen.
Leroy Sané gegen 1. FC Köln vor Startelf-Comeback?
Mittelfeld: Joshua Kimmich, der am Freitag nicht mit der Mannschaft trainierte, ist gegen Köln fraglich. Leon Goretzka und Thomas Müller sind Stammpersonal. Letztere spielten in Moskau wegen leichter Blessuren auch nur eine Halbzeit, sind aber fit. Corentin Tolisso steht wegen einer Rot-Sperre nicht zur Verfügung.
Angriff: Hier könnte es zum Startelf-Comeback von Leroy Sané kommen. "Leroy ist mittlerweile so weit, dass er auch von Anfang an spielen kann", so Flick. Somit könnte Kingsley Coman vor dem Salzburg-Spiel pausieren. Über die rechte Außenbahn käme dann Serge Gnabry.
Vorne sollte eigentlich Robert Lewandowski für die Tore sorgen - in 14 Ligaspielen gegen Köln traf der Mittelstürmer zwölf Mal. Der FC Bayern verzichtet am heutigen Samstag jedoch auf seinen Stürmerstar. Der 32-jährige Pole ist nicht mit dem Team in die Domstadt gereist.
Wahrscheinlich ist, dass Cheftrainer Hansi Flick den Torschützenkönig der Bundesliga angesichts der hohen Belastung mit Liga und Champions League schont. Am Freitag trainierte Lewandowski noch normal mit der Mannschaft. Nach AZ-Informationen wird Neuzugang Eric Maxim Choupo-Moting in Köln starten.
Zuletzt hatte Lewandowski Mitte Juni beim 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach gefehlt - damals wegen einer Gelbsperre. Europas Fußballer des Jahres führt derzeit die Torschützenliste der Bundesliga mit zehn Treffern aus den ersten fünf Partien an.