„Der beste Start – ein Traum“ - Bayern siegen in Bukarest
BUKAREST - Nach 524 Tagen kehrten sie zurück in den Kreis der Champions. Es wurde ein gelungenes Comeback für die Bayern, ein erfolgreicher Einstand in der Königsklasse für Trainer Jürgen Klinsmann. 1:0 bei Steaua Bukarest durch den Kopfball-Treffer von Daniel van Buyten. Ein Zittersieg am Ende – nach einer souveränen ersten Halbzeit.
„Wir haben das Spiel mit Glück nach Hause geschaukelt“, urteilte Präsident Franz Beckenbauer hinterher. „Aber insgesamt haben wir verdient gewonnen.“ Klubchef Karl-Heinz Rummenigge: „Wir sind stolz und glücklich, dass wir zurück sind. Die Mannschaft war sehr motiviert. Wir sind total zufrieden mit dem Ergebnis. Wir hatten mehr Spielanteile. Der Sieg ist verdient.“ Und gibt – auch dank des 2:2 im anderen Gruppenspiel zwischen Lyon und Florenz sogar Anlass zur Euphorie, wenn man Uli Hoeneß so zuhört: „Ein Sieg für uns – und die anderen spielen unentschieden – das ist ein Traum, der bestmögliche Start in die Champions League.“
Trainer Jürgen Klinsmann überraschte mit seiner Aufstellung. Statt Routinier Massimo Oddo, der Leihgabe vom AC Mailand, war Christian Lell in der Startformation. „Lell ist in punkto Fitness und leistungsmäßig noch vor Oddo“, so Klinsmanns Begründung. Aus dem selben Grund (Klinsmann: „Schlüsse aus den Trainingsleistungen“) stürmte auch Miro Klose wieder neben Luca Toni. Und hatte die erste Chance. Doch Steaua-Keeper Zapata wehrte seinen Heber mit einem Blitzreflex ab (3.).
Bayern kontrollierte cool das Spiel im Ghencea-Stadions. Der Führungstreffer war die Folge: Bastian Schweinsteiger zirkelte einen Freistoß auf den Kopf von Daniel van Buyten, der Belgier köpfte ins lange Eck – 1:0 (15.). Beckenbauer: „Das hat er hervorragend gemacht. Van Buyten ist ja ein Riese, Kopfbälle sind deshalb seine große Stärke.“
Bukarests Torwart Zapata verhinderte mit tollen Paraden bei Schüssen von Toni (35.) und Schweinsteiger (36.) einen höheren Rückstand. Chancen, denen Beckenbauer nachtrauerte: „Da wären mehr Tore drin gewesen, ein 1:0 ist kein gemütlicher Vorsprung.“ Zumal Steaua Mitte der ersten Halbzeit einen Zwischenspurt einlegte. Michael Rensing klärte auf unkonventionelle Art, als er den Ball mit dem Schienbein an den Pfosten lenkte (31.).
Nach der Pause kam Lukas Podolski für Klose, den ein Bluterguss stoppte. Bayern beschränkte sich auf Ergebnisverwaltung. Und wäre beinahe bestraft worden. Glück, dass Steaua-Stürmer Bernhardt aus Abseitsposition, die Schiedsrichter Bo Larsen (Dänemark) übersah, nur den Pfosten traf (58.). In der 76. parierte er stark, im Nachfassen aber stibitzte ihm Székely die Kugel aus den Händen und schob ein – doch der Schiedsrichter pfiff ab, Rensing hatte die Hand auf dem Ball.
Für die Bayern langte es schließlich zum knappen Sieg. Beckenbauer: „Gegen Lyon und Florenz wird’s bestimmt nicht leichter.“
F. M., ps
Steaua Bukarest - Bayern München 0:1 (0:1)
Steaua Bukarest: Zapata - Ogararu, Goian, Ghionea, Marin - Lovin, Juan Toja (77. Petre) - Semedo, Dayro Moreno, Szekely (82. Kapetanos) - Arthuro (71. Stancu)
Bayern München: Rensing - Lucio, Demichelis, van Buyten - Lell, van Bommel, Lahm - Schweinsteiger (84. Borowski), Zé Roberto (75. Ottl) - Klose (46. Podolski), Toni
Schiedsrichter: Larsen (Dänemark)
Zuschauer: 18 00
Tor: 0:1 van Buyten (15),
Gelbe Karten: Lovin, Goian / Podolski