Der beste Ribéry aller Zeiten

Der Franzose Franck Ribéry, seit Wochen in Top-Form, soll auch im Finale gegen Dortmund den Unterschied machen
F. Bogner, P. Strasser |
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Mönchengladbach -  Lothar Matthäus traf so einst in Leverkusen. Bixente Lizarazu hat’s im Olympiastadion ähnlich gemacht, auch Arjen Robbens Schuss 2010 in Manchester war von gleicher Güteklasse.

Keine Frage: Franck Ribérys Kunstschuss zum zwischenzeitlichen 3:3 am Samstag in Mönchengladbach war einer zum Zungeschnalzen, die Fahrkarte zum Tor des Monats Mai – wenn nicht sogar zum Tor des Jahres. Wer’s nicht gesehen hat: Einen butterweichen Flankenball von Philipp Lahm hatte der Franzose von der Strafraumgrenze mit links volley genommen und im rechten Torwinkel verstaut – oh lala, Monsieur!

„Das war ein schöner Ball, die Flanke von Philipp Lahm. Ich habe ihn sehr gut getroffen”, sagte der 30-Jährige nach dem Meisterstück. In Gladbach war Ribéry ohnehin in Topform: 122 Ballkontakte hatte er – zwei mehr als Taktgeber Bastian Schweinsteiger. Neun mal feuerte er aufs Tor; zum 1:2 durch Javi Martínez und zum 4:3 von Arjen Robben leistete er die Vorarbeit, das 2:3 und 3:3 besorgte er höchstpersönlich. „Er ist absolute Weltklasse”, lobte Schweinsteiger. Die Liga-Saison schloss Ribéry somit mit zehn Toren und 15 Assists ab – nur Thomas Müller war um einen Scorerpunkt effektiver (13/13). Dazu baute Ribéry eine eindrucksvolle Bilanz aus: Wenn er in der Bundesliga traf, verließ Bayern in der Liga nie als Verlierer den Platz (44 Siege, zwei Remis).

Die zwei Tore von Mönchengladbach seien deshalb auch „nicht von ungefähr” gefallen, meinte Trainer Jupp Heynckes: „Franck hat eine super Saison gespielt – wahrscheinlich die beste seiner Karriere.” Heynckes selbst hat daran gehörigen Anteil. Unter ihm hat der Franzose wieder die Freude am Spiel entdeckt, die er unter Louis van Gaal verloren zu haben glaubte. Dass der scheidende Trainer Ribéry nebenbei noch das Verteidigen beibrachte, wiederlegt eindrucksvoll das Gerücht, der 68-Jährige könne nicht mit Stars umgehen. „Das ist ein Schlüssel für gute Spieler und große Mannschaften”, meinte Sammer über Ribérys Defensivverhalten.

Und der Franzose hat längst noch nicht genug. „Das Spiel gedreht zu haben, ist wichtig für nächste Woche”, sagte er. Wie Lahm und Schweinsteiger dürstet es ihn nach dem Pokal mit den großen Ohren. Ribéry war im Finale 2010 rotgesperrt nur Zuschauer, 2012 hielt er Chelsea 97 Minuten lang auf Trab, wurde dann erschöpft ausgewechselt. „Ich habe festgestellt, dass Franck unglaublichen Hunger auf Erfolg hat”, sagte Heynckes. „Er will dieses Jahr etwas gewinnen.” Und dann am liebsten seinen Vertrag verlängern. „Ich bin hier sehr glücklich”, sagte er unlängst. Sein Vertrag läuft bis 2015, bald soll verlängert werden. Ribéry für immer bei Bayern – warum nicht? Denn: „Ich wurde noch nirgendwo so sehr geliebt!”
Kein Wunder – bei solchen Toren.

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