"Der Ball liegt nicht bei mir": Kimmich spricht nach dem Sieg des FC Bayern gegen Leverkusen über seine Zukunft

München - Auf dem Platz war Joshua Kimmich gegen die Werkself einer der besten Bayern-Spieler (AZ-Note 2). Doch wirklich herausheben wollte Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen den Sechser nach dem Achtungserfolg nicht. "Wir haben gemeinsam mit Joshua mit 3:0 gegen Leverkusen gewonnen", erklärte er nüchtern, schob hinterher: "Aber eben nicht nur mit Joshua, sondern mit der ganzen Mannschaft."
Kimmich-Zukunft soll bis zur Länderspielpause geklärt sein
Es wirkte, als wolle er darauf hindeuten, dass der FC Bayern auch ohne Kimmich auskommt. Immerhin spricht aktuell vieles dafür, dass der unter Vincent Kompany wiedererstarkte Schwabe kein neues Arbeitspapier bekommt. Jüngst hat der Aufsichtsrat sein Angebot zurückgezogen, was Dreesen am Mittwochabend nochmals bestätigte. Klar ist: Es wird zeitnah eine Entscheidung in der Causa Kimmich geben.
"Ich weiß nicht, ob zwischen den Spielen (gegen Leverkusen, d. Red.) oder vor der Länderspielpause", erklärte der 30-Jährige in der Mixed-Zone der Arena. Bedeutet: in den nächsten neun Tagen. Konkreter werden konnte Kimmich aber nicht. "Der Ball liegt nicht bei mir", so der Mittelfeldspieler. Ob er damit darauf anspielt, dass sich die Bayern-Granden zeitnah nochmal über die Kimmich-Zukunft beraten wollen?
Eberl über Kimmich: "Gierig ist der Jo nicht"
Laut Kimmich würde eine Verlängerung übrigens nicht am Geld scheitern. Es gehe ihm "nicht darum, den letzten Euro herauszupressen". Das hat auch Sportvorstand Max Eberl, der mit dem DFB-Kapitän gerne verlängern würde, nochmal klargestellt. "Gierig ist der Jo nicht", so der Niederbayer. Woran es dann hapert, wollte Kimmich nicht verraten. "Es sind Dinge, die wir intern besprechen", holte er aus: "Generell weiß ich es sehr zu schätzen, dass gerade von den Gesprächen mit Max (Eberl, d. Red.) und auch Jan-Christian (Dreesen, d. Red.) sowie Christoph (Freund, d. Red.) nichts an die Öffentlichkeit gedrungen ist."
Vor allem die Verhandlungen mit Eberl hob der Bayern-Star positiv hervor: "Ich merke auch, dass der Max sehr ehrlich ist, dass er auch kämpft." Während es Kimmich in den Gesprächen über Wochen um die sportliche Perspektive ging, stand zuletzt das Finanzielle im Vordergrund. "In den letzten Wochen ging es dann auch um das Eingemachte", sagte er.

FC Bayern wollte vor dem Leverkusen-Spielen eine Entscheidung von Kimmich
Genau dieser Umstand des langen Wartens könnte Kimmich zum Verhängnis geworden sein. Immerhin hatte ihm der Verein eine Deadline gesetzt, wie der Nationalspieler verriet: "Man wollte gerne vor den beiden Spielen eine Entscheidung haben. Bei mir ist dann auch so ein bisschen die Verletzung dazugekommen, was es dann so ein bisschen schwierig gemacht hat, den Zeitplan einzuhalten."
Doch Ausreden, warum das Ultimatum nicht eingehalten wurde, zählen beim Rekordmeister nur wenig. An der Säbener Straße, und das untermauerte Eberl jüngst nochmal klar und deutlich, gilt seit jeher: Keiner steht über dem Verein. Auch nicht ein Kimmich. Zumal ihn nicht jeder beim FC Bayern für unverzichtbar hält. Wie es mit dem Nationalspieler weitergeht, sollte er in München keinen neuen Vertrag bekommen?
Paris Saint-Germain soll konkretes Interesse an Kimmich haben
Laut Kimmich gibt es mehrere Interessenten. Einer davon ist laut übereinstimmenden Medienberichten Paris Saint-Germain. Die Franzosen sollen ihm sogar schon einen Top-Vertrag bis 2029 auf den Tisch gelegt haben. Ob es soweit kommt, und Kimmich an die Seine wechselt, wird am Ende aber vor allem der Aufsichtsrat des FC Bayern entscheiden. Und das wohl schon sehr bald.