Der Absturz von Eric Dier: Wie der FC-Bayern-Star unter Vincent Kompany zum Notnagel wurde

Eric Dier ist einer der größten Verlierer unter Vincent Kompany. Zwischenzeitlich wurde ihm sogar Mittelfeldspieler Leon Goretzka vorgezogen. Wie geht es weiter für die englische Abwehr-Kante?
Bernhard Lackner |
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Eric Dier ist beim FC Bayern derzeit nur ein Notnagel.
Eric Dier ist beim FC Bayern derzeit nur ein Notnagel. © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Man sieht nicht viel von Eric Dier und hören tut man noch weniger. Dabei hätte der Engländer durchaus nachvollziehbare Gründe, seinen Frust auch mal raus zu lassen. 143 Minuten Einsatzzeit, verteilt auf sieben Pflichtspiele, so lautet die enttäuschende Bilanz der britischen Abwehr-Kante in dieser Saison. Es ist die Bilanz eines Notnagels.

Dier zählte in der vergangenen Rückrunde zum Stammpersonal

Der 49-malige englische Nationalspieler ist einer der größten Verlierer des Trainerwechsels im vergangenen Sommer. Kompany braucht für sein offensiv ausgerichtetes Spielsystem möglichst schnelle Innenverteidiger, weshalb Upamecano und Min-jae Kim aktuell absolut gesetzt sind. Dier verfügt nicht über die nötige Schnelligkeit, seine Qualitäten liegen woanders – und werden aktuell schlicht nicht gebraucht.

Dass der 30-Jährige das Niveau für die Bayern grundsätzlich mitbringt, hat er in der vergangenen Saison gezeigt. Nachdem er in der Hinrunde bei Tottenham Hotspur kaum zum Einsatz gekommen war, wechselte er im Winter zunächst auf Leihbasis nach München. Als Ergänzung für die durch Verletzungen dezimierte Abwehr verpflichtet, mauserte sich der Engländer überraschend zum Stammspieler und bildete an der Seite von Matthijs de Ligt in wichtigen Spielen wie den beiden Champions-League-Halbfinals gegen Real Madrid das Innenverteidiger-Duo.

Dier ist einer von sieben Bayern-Spielern, deren Vertrag 2025 ausläuft

"Er hat die Erwartungen übertroffen. Er ist ein extrem wichtiges Puzzleteil, weil er durch seine Persönlichkeit und seine Fähigkeit, lautstark zu organisieren, etwas mitbringt, was wir so bislang vielleicht nicht hatten", schwärmte der damalige Trainer Thomas Tuchel seinerzeit.

Der ist mittlerweile bei den Bayern genauso Geschichte wie Diers ehemaliger Innenverteidiger-Partner de Ligt, der im Sommer zu Manchester United verkauft wurde. Der Grund: Der Niederländer passte nicht ins System von Kompany – und zählte außerdem zu den Spitzenverdienern beim Rekordmeister.

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Wie es für Dier weitergeht, ist aktuell offen. Schon wenige Wochen nach seiner Verpflichtung im Winter hatte er genug Spiele absolviert, dass eine Klausel griff, die seinen Vertrag bei den Bayern bis 2025 verlängerte. Der 30-Jährige ist einer von sieben Spielern, die nur noch bis zum Saisonende gebunden sind.

FC Bayern: Eine Dier-Verlängerung hat nur geringe Priorität

Auf der To-Do-Liste der sportlichen Führung um Max Eberl finden sich prominente Namen wie Manuel Neuer, Thomas Müller, Joshua Kimmich oder Leroy Sané. Auch die Verlängerung mit Jamal Musiala, dessen Vertrag noch bis 2026 läuft, genießt hohe Priorität. Bis mit Dier über dessen Zukunft gesprochen wird, könnte es also noch ein Weilchen dauern.

Gut für die Bayern: Der Engländer gilt als absoluter Top-Profi und erfreut sich innerhalb der Mannschaft großer Wertschätzung. Joshua Kimmich bezeichnete ihn unter einem gemeinsamen Foto beim Wiesn-Besuch gar als "Bester Team-Player der Welt". Dass Dier innerhalb des Teams zum Stinkstiefel wird, ist also zumindest nicht zu befürchten.

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  • Südstern7 am 11.12.2024 20:36 Uhr / Bewertung:

    "Sehr schade, er war letztes Jahr bärenstark. Mit der aktuellen Verteidigung(sweise) wird man maximal die Meisterschaft gewinnen. Man ist ja wegen der Abwehrleistung schon aus dem Pokal ausgeschieden."

    Trotz der bärenstarken Leistungen von Dier ist man letztes Jahr im Pokal auch ausgeschieden. Gegen einen Drittligisten. Mit Dier hat man übrigens die Meisterschaft nicht gewonnen, die du der derzeitigen Mannschaft zutraust.

    Aber mal ohne Polemik: Dier könnte in dieser Mannschaft genauso gut spielen. Es gibt aber nun mal nur 2 Innenverteidiger im Team.

    Aber keine Aufregung! Meine - angeblich vorhandene - Vereinsbrille absetzend stimme ich dir zu, dass auch ich der Mannschaft maximal die Meisterschaft zutraue. Ob mit oder ohne Dier. Da gibt es Kaliber in Europa, die einfach stärker sind. So ist Fußball eben.

  • Monaco_Flote am 12.12.2024 07:05 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Wie gesagt, früher wollte man beim FC Bayern am Optimum spielen, legte den Finger in die Wunde auch wenn es lief. Heute ist man im Jubelrausch, wenn man 7-0 und 4-2 gegen Bochum und Heidenheim gewinnt. Diese Mannschaften sind Lichtjahre vom FCB Bayern entfernt. Klar man muss erstmal sieben Tore schießen, das ist gut, aber zu übermäßiger Euphorie muss es auch nicht führen.Was ist dann der nächste Schritt, dass man sich mit Platz 3 in der Liga zufrieden gibt?
    Ich habe den Eindruck, dass dem FC Bayern der letzte Biss fehlt, um die großen zu schlagen.

  • Südstern7 am 12.12.2024 10:18 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Monaco_Flote

    Also keiner ist euphorisiert, wenn Bayern 4:2 oder 7:0 gegen graue Mäuse gewinnt. Woher du diese Info haben willst, würde mich gerne mal interessieren. Auf der anderen Seite darf man nach 90 guten Minuten auch feststellen, dass man schon schwächer gespielt hat. Auch gegen Heidenheim und Bochum, mit dem fast identischen Personal.

    Wir beide haben die gleiche Einschätzung: International wird es vermutlich nicht reichen fürs Finale und auch national steht einiges auf tönernen Füßen, weil Leverkusen längst nicht abgeschrieben ist. Wir beide können das aber nicht ändern, selbst wenn wir den Dier in die Startelf hieven. Ob Upamecano, Dier, Kim - die sind alle gleich gut und wir sollten das Trainerteam entscheiden lassen wer Form hat. Die sehen die Leute jeden Tag auf dem Platz und sind dafür auch ausgebildet.

    Finden wir uns damit ab, dass es sehr gute Fortschritte gibt und wir auf einem guten Weg sind, der noch steinig ist. Aber wir sind auf dem Weg - das stelle ich erfreut fest.

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