15-Millionen-Transfer des FC Bayern? Warum Trainer Tuchel Kyle Walker unbedingt braucht

Bayern ist heiß auf den Rechtsverteidiger von Manchester City, doch der Transfer gestaltet sich schwierig. Ein England-Experte erklärt in der AZ, was Walker so stark macht. Steht dagegen Mazraoui vor dem Abschied?
von  Maximilian Koch
Wird Kyle Walker bald zum FC Bayern wechseln?
Wird Kyle Walker bald zum FC Bayern wechseln? © imago/Sports Press Photo

München - Selten hat es in der Defensive des FC Bayern einen so großen Umbruch gegeben wie in diesem Sommer: João Cancelo (29) hat die Münchner nach dem Ende seiner Leihe wie erwartet verlassen, Lucas Hernández (27) läuft in Zukunft für Paris Saint-Germain auf. Und auch bei Benjamin Pavard (27) und Noussair Mazraoui (25) könnte sich noch etwas tun - beide Verteidiger hegen Wechselgedanken.

Speziell beim Marokkaner Mazraoui ist die Lage allerdings kompliziert. Denn: Bayern würde den Rechstverteidiger nur dann ziehen lassen, wenn gleichzeitig starker Ersatz geholt wird. Der Wunschkandidat von Trainer Thomas Tuchel ist Kyle Walker (33) von Manchester City.

Kyle Walker: Konstanz und Verlässlichkeit zeichnen ihn aus

Nach AZ-Informationen hatten beide schon mehrmals Kontakt, im Anschluss an das gewonnene Champions-League-Finale gegen Inter Mailand (1:0) tendierte Walker klar zu einem Wechsel zum FC Bayern. Aber: Inzwischen hat ManCity dem erfahrenen Abwehrmann ein neues Vertragsangebot über 2024 hinaus vorgelegt. Es ist völlig offen, wie der Poker um Walker ausgeht.

Doch was macht den englischen Nationalspieler eigentlich so interessant für Tuchel und Bayern? Sam Lee, der Manchester-City-Experte der Plattform "The Athletic", gibt in der AZ die Antwort.

"Walkers größte Stärken sind seine Konstanz und Verlässlichkeit", sagt Lee: "In seiner Anfangszeit bei Manchester City war das vielleicht noch nicht so, aber seit Jahren ist es der Fall, dass er sehr konstant spielt." Außerdem sei Walker "sehr schnell, stark in Eins-gegen-eins-Duellen. Das beste Beispiel haben wir im Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid gesehen, er hat in beiden Partien fantastisch gegen Vinicius Jr. gespielt."

FC-Bayern-Wunschspieler Kyle Walker ist ein "Leader, echter Teamplayer"

Im Endspiel saß Walker dann allerdings nur auf der Bank, generell kam er nach der WM nicht mehr so oft zum Einsatz wie in der Hinrunde. Manuel Akanji (27) und John Stones (29) erhielten bei Coach Pep Guardiola meist den Vorzug.

"Walker war richtig sauer, dass er nach der WM seinen Stammplatz verloren hat und im Champions-League-Finale nicht starten durfte", sagt Lee: "Und dennoch hat er das Team immer unterstützt, er hat seinen Kollegen gesagt: Mein Traum liegt in euren Händen! Das ist Leadership. Walker hat die richtige Mentalität, er hat immer richtig reagiert, wenn er nicht gespielt hat. Er ist ein Leader, ein echter Teamplayer."

Kyle Walker: Passquoten und Geschwindigkeit sind auf Top-Niveau

Und einer der schnellsten Abwehrspieler überhaupt. Walkers Höchstgeschwindigkeit in der vergangenen Premier-League-Saison betrug laut Datendienstleister Opta 37,31 km/h - damit war er schneller als jeder andere Spieler. Diese Geschwindigkeit hätte auch in der Bundesliga 2022/23 für Platz eins gereicht. Im direkten Vergleich zu Mazraoui hatte Walker die bessere Passquote (89 Prozent angekommene Pässe, Mazraoui: 86 Prozent) und mehr Ballaktionen pro 90 Minuten (89,8 zu 86,8).

Mazraoui hingegen war an mehr Toren beteiligt (5 zu 1), er dribbelte öfter und besser (73 Prozent erfolgreich zu 70 Prozent bei Walker) und schlug mehr Flanken pro Spiel (1,8 zu 1,3). Und trotzdem: Tuchel sieht in Walker den idealen Rechtsverteidiger für sein Spielsystem beim FC Bayern.

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