Der 12. Mann! Was wird aus Müller?
Thomas Müller, der WM-Torschützenkönig, bei van Gaal unantastbar („Müller spielt immer”), kann beim FC Bayern München auf drei oder vier Positionen spielen. Doch die sind auf Sicht besetzt.
München - Der 12. Mann. Ein Synonym für die Fans, im Idealfall der Antrieb für die erste Elf. Für einen Spieler ist es die Höchststrafe, 12. Mann zu sein. Dabei – und doch nicht so ganz dabei.
„Müller ist absoluter Stammspieler”, sagte Bayern-Trainer Jupp Heynckes nach dem 3:1 in der Champions League gegen Villarreal und entkräftete schnell die Vermutung, es habe sich um eine Strafversetzung mangels Form und Treffsicherheit gehandelt. „Das war eine schöpferische Pause.” Fragt sich nur, für wie lange Müller nun draußen sitzen wird bei Anpfiff der Partien.
Denn 12 sind einer zu viel. Und Müller ist momentan die verzichtbarste Alternative. Ein Saus- und Braus-Problem für einen Trainer. Die drei, sogar vier Positionen, die der 22-Jährige (27 Tore in 85 Bundesliga-Spielen) ausfüllen kann, sind auf Sicht besetzt. Franck Ribéry brilliert links, Toni Kroos macht sich in der Mitte hinter der Sturmspitze Mario Gomez (auch das könnte der WM-Torschützenkönig ja spielen) unverzichtbar. Und links wird alles dafür getan, damit sich Arjen Robben schnellst möglich wieder akklimatisiert und sein Top-Niveau erreicht. „Robben wird in den kommenden Wochen noch ein wichtiger Spieler für uns”, kündigte Heynckes an. „Er will, und wir unterstützen ihn”, sagte Ribéry. Unwahrscheinlich, dass Heynckes dem Niederländer nun Pausen gönnt. In den nächsten zehn Tagen stehen – beinahe wie Urlaub – lediglich zwei Partien an: nächsten Sonntag (17.30 Uhr) beim FSV Mainz und am 3. Dezember gegen Werder Bremen.
„Bis jetzt hat Jupp Heynckes das sehr gut gemacht. Ich hoffe nicht, dass es nun zum Problem in der Mannschaft kommt”, sagte Ribéry über die Müller-Problematik. Meist war es in dieser Hinrunde ja auch so, dass Robben gefehlt hat und ihn Müller auf Rechtsaußen vertrat. Louis van Gaal, ein großer Förderer des 22-Jährigen, prägte das Bonmot „Müller spielt immer”.
Ribéry tröstet ihn schon: „Für Thomas ist es im Moment vielleicht ein bisschen schwierig, aber der Trainer braucht alle.”