Deisler: "Ich machte mich zu einem Panzer"
BERLIN - Der Ex-bayer Sebastian Deisler veröffentlicht nun seine Biographie. Darin offenbart er sein Seelenleben. Er spricht vom "Krieg", den er gegen seinen Körper geführt hat. Und der Bayern-Kabine. "Du schaffst es nur, wenn du dir sagst, ich bin der Größte. Du definierst dich über dein Ego."
Knapp drei Jahre nach dem Abschied vom Profifußball spricht Sebastian Deisler erstmals ausführlich über die Krisen, die er als Sportler durchlebte. In dem Buch "Zurück ins Leben", aus dem das Hamburger Magazin "stern" in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe exklusiv Auszüge druckt, sagt der 29-jährige ehemalige Nationalspieler: "Ich habe Krieg geführt gegen meinen Körper. Unangreifbar wollte ich werden und machte aus mir einen Panzer. Das muss man sich mal vorstellen: Ich habe meine Mitspieler als Panzer gesehen, die alles aushalten. Nichts konnte sie umhauen, so habe ich das damals empfunden."
Deisler, zuletzt bei Bayern München unter Vertrag, war im Januar 2007 nach schweren Verletzungen und Depressionen zurückgetreten. Über seine Zeit beim FC Bayern sagt Deisler: "In der Bayern-Kabine Mensch zu sein, ist gar nicht so leicht. Du schaffst es nur, wenn du dir sagst, ich bin der Größte. Du baust dich auf und unterdrückst deine Gefühle. Du definierst dich über dein Ego und deinen Stolz. Ich habe mich nie über die Leute gestellt, deshalb haben mich die Menschen auch gemocht, aber deshalb bekam ich auch Probleme." Das Buch "Zurück ins Leben" erscheint am 8. Oktober im Edel-Verlag. Autor ist Michael Rosentritt.
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