Dayot Upamecano und Minjae Kim: Die Mauer des FC Bayern
München - Victor Boniface hätte sich den Samstagabend auch gut und gerne im Wiesnzelt vertreiben können, da hätte der Stürmer von Bayer Leverkusen sicher mehr Spaß gehabt. Denn gegen die Bayern-Verteidiger Minjae Kim und Dayot Upamecano, die unter dem neuen Trainer Vincent Kompany immer mehr zu ihrer Bestform finden, hatte Boniface im Topspiel keine Chance.
Ob bei Kopfballduellen oder im Nahkampf am Boden - der körperlich starke Nigerianer war fast immer unterlegen.
Freund: Kim und Upamecano kommt das neue System entgegen
Logisch, dass das Lob für Kim und Upamecano nach der Partie groß ausfiel. "Minjae und Upa haben ein hervorragendes Spiel gemacht. Unsere Innenverteidiger waren richtig gut", schwärmte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen in den Katakomben der Allianz Arena im Gespräch mit der AZ: "Mich freut es erstmal für die beiden. Sie haben beide durchaus in der Kritik gestanden in der vergangenen Saison, und sie haben sicher in dem einen oder anderen Spiel nicht ihre beste Leistung gezeigt." Doch nun sei es "einfach schön, dass Minjae nach der Korea-Reise mit neuem Selbstbewusstsein zurückgekommen ist", ergänzte Dressen, "dass er das Vertrauen des Trainers bekommen hat, dass der Trainer auch gegen die öffentliche Meinung die beiden aufstellt als sein Favoritenpaar, dass er sie immer spielen lässt. Und man sieht, dass sie immer mehr Spielfreude entwickeln und miteinander funktionieren. Und das ist schön."
Coach Kompany hatte sich früh auf Kim und Upamecano in der Innenverteidigung festgelegt, Matthijs de Ligt wurde an Manchester United verkauft, Eric Dier muss von der Ersatzbank aus zuschauen. Bislang geben die Ergebnisse Kompany recht. Die bayerische Mauer steht von Spiel zu Spiel sicherer. "Richtig, richtig stark" fand Sportdirektor Christoph Freund die Leistung des Abwehrduos: "Sie spielen extrem abgebrüht, extrem zweikampfstark. Es macht richtig Freude, ihnen zuzusehen." Zudem komme Kim und Upamecano "entgegen", meinte Freund, "dass wir so aggressiv nach vorne verteidigen, dass wir draufgehen Mann gegen Mann."
"Brutal, was die da wegbügeln": Kimmich lobt Bayern-Abwehr
In der Tat: Kim und Upamecano sind dann am stärksten, wenn sie ihre Gegenspieler im direkten Duell bekämpfen können. Daher liegt ihnen Kompanys offensives, risikoreiches Pressingsystem.
"Er erklärt uns Spielern noch viel konkreter, was er sich wünscht", sagte Kim über den Trainer: "Und weil das ganze Team gut spielt, kann ich auch gut spielen." So bescheiden kennt man den Südkoreaner, der im Sommer 2023 als bester Verteidiger der Serie-A von den SSC Neapel zu Bayern gewechselt war. Die erste Spielzeit in München verlief für Kim enttäuschend, er verlor seinen Stammplatz. Jetzt aber ist er gesetzt, genauso wie Upamecano blüht er unter Kompany auf. In der Mannschaft ist die Wertschätzung für beide riesig.

"Brutal, was die beiden in den letzten Wochen gespielt haben, was die da wegbügeln", lobte Joshua Kimmich: "Sie müssen unfassbare Räume verteidigen, 50, 60 Meter vor dem eigenen Tor mit einem riesigen Raum im Rücken. Da musst du schon eine unfassbare Qualität haben, vor allem, wenn man bedenkt, dass beide nach dem Spiel in Wolfsburg in der Kritik standen."
Doch Kompany habe "beide starkgemacht", führte Kimmich aus, "auch innerhalb der Mannschaft starkgemacht. Und das zahlen sie jetzt komplett zurück, beide sind wirklich in herausragender Form."
Zweifellos.